Papst Franziskus ist tot: Alle Infos zum Papsttod
Am Samstag fand die Beerdigung von Papst Franziskus in Rom statt. Alle Infos zum Tod von Papst Franziskus.


Die Wahl des neuen Papstes beginnt am 7. Mai. Das haben die in Rom versammelten Kardinäle entschieden, wie der Vatikan-Sprecher Matteo Bruni mitteilte. In dem Konklave bestimmen die wahlberechtigten Kirchenmänner einen Nachfolger für den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus.
Alles zur Beerdigung
Am Samstag wird der verstorbene Papst Franziskus beerdigt. Auf seinen Wunsch wird die Beerdigung bescheidener gehalten als früher. Traditionell wurden Päpste prunkvoll beerdigt. Franziskus fand aber, er solle nicht als mächtiger Mann, sondern als Hirte und Jünger Christi in einem Holzsarg begraben werden.
In Rom werden etwa 200.000 Gläubige erwartet. Sie können vom Straßenrand aus teilhaben. Papst Franziskus wird auf einer sechs Kilometer langen Fahrt durch Rom in die Marienbasilika Santa Maria Maggiore gebracht - zu Lebzeiten seine Lieblingskirche. Auch hier bricht der Papst mit der Tradition: für gewöhnlich werden Päpste unter dem Petersdom begraben.
Die Beisetzung des Papstes wird auch zu einem Treffpunkt der Weltpolitik. Zu den Trauerfeierlichkeiten am Samstag werden über 50 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter Olaf Scholz, Donald Trump, Ursula von der Leyen und Wolodymyr Selenskyj. Außerdem ist mit Mitgliedern verschiedener Königshäuser zu rechnen. Seit Tagen ist man im Rom damit beschäftigt, sich mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen auf dieses globale Zusammentreffen vorzubereiten.
Auch Vertreter anderer Religionen werden bei der Beerdigung dabei sein. Vertreter der muslimischen Welt nannten den verstorbenen Papst etwa einen großen Brückenbauer und Friedensstifter. Der Großimam Ahmad al-Tayyeb, würdigte den gestorbenen Papst Franziskus als engen Freund der Muslime: „Heute hat die Welt ein Symbol der Humanität verloren“. Mit der Unterzeichnung des „Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen“ in Abu Dhabi hatte Papst Franziskus einen Meilenstein in den Beziehungen zwischen Christen und Muslimen gelegt.
Papst Franziskus starb am Ostermontag
Das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Franziskus, geboren als Jorge Mario Bergoglio am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, Argentinien, verstarb am 21.04.2025 im Alter von 88 Jahren in Rom. Als erster Papst aus Lateinamerika und erster Jesuit auf dem Heiligen Stuhl leitete er die katholische Kirche seit dem 13. März 2013.
In den vergangenen Wochen und Monaten war der Gesundheitszustand von Franziskus immer wieder Thema. Von Knieproblemen über Grippe bis zur Lungenentzündung. Fest steht: Er war seit Jahrzehnten lungenkrank und hatte immer wieder mit Atemproblemen zu tun. Franziskus war der zweitälteste Papst der Geschichte. Älter war nur der 93-jährige Papst Leo XIII. Papst Benedikt XVI., der schon 2013 mit 85 Jahren auf sein Amt verzichtet hatte, wurde 95 Jahre alt.
Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet.
Mitteilung des Vatikans
Papst Franziskus und seine Lieblings-Maria aus Augsburg

Das Lieblingsbild von Papst Franziskus hängt in Augsburg in der kleinen Kirche St. Peter neben dem Rathaus. Darauf zu sehen: Maria als Knotenlöserin. Er hatte sogar eine Kopie davon im Vatikan hängen. Aufmerksam wurde er auf dieses besondere Gemälde der Madonna durch eine Postkarte. Die hat er damals von einer deutschen Ordensfrau geschickt bekommen, vor seiner Zeit als Papst, als Erzbischof von Buenos Aires in Argentinien. Er war sofort so fasziniert von dieser einzigarten Darstellung, dass er eine Kopie für das Gästehaus im Vatikan hat anfertigen lassen. Die Liebe von Papst Franziskus zu dem Gemälde hat für weltweiten Ruhm der Maria als Knotenlöserin gesorgt.
Das Leben von Papst Franziskus
Sein Werdegang begann mit einem Studium der Chemietechnik, bevor er 1958 in das Noviziat der Gesellschaft Jesu eintrat. Nach seiner Priesterweihe am 13. Dezember 1969 bekleidete er verschiedene Positionen innerhalb der Jesuiten und wurde 1998 zum Erzbischof von Buenos Aires ernannt. 2001 folgte die Ernennung zum Kardinal.
Papst Franziskus' Pontifikat war geprägt von einem starken Fokus auf soziale Gerechtigkeit, Umweltbewusstsein und Reformen innerhalb der Kirche. Seine Enzyklika "Laudato si’" betonte die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Umwelt. Er setzte sich für den interreligiösen Dialog ein und bemühte sich um eine Kirche, die näher bei den Menschen ist, insbesondere bei den Armen und Ausgegrenzten.
Kritiker bemängelten jedoch, dass seine Reformbestrebungen innerhalb der Kurie langsamer voranschritten als erhofft und dass einige seiner Positionen, insbesondere in Bezug auf soziale Themen, innerhalb der Kirche kontrovers diskutiert wurden. Auch seine Ansichten zu Themen wie der Rolle der Frau in der Kirche und der Umgang mit Missbrauchsfällen stießen auf gemischte Reaktionen.
Papst Franziskus wird als eine prägende Figur in der Geschichte der katholischen Kirche in Erinnerung bleiben, die sowohl Bewunderung als auch Kritik hervorrief.
Der Papst ist tot - so geht es weiter
Während der Sedisvakanz, also dem Zeitraum, in dem der Heilige Stuhl, also das Amt des Papstes, unbesetzt ist, werden keine grundlegenden Entscheidungen getroffen, die die Kirche langfristig betreffen könnten. Der Camerlengo organisiert die Beerdigung des verstorbenen Papstes und die Vorbereitungen für das Konklave, das Treffen der Kardinäle zur Wahl eines neuen Papstes.
Der verstorbene Papst wird in der Regel innerhalb von vier bis sechs Tagen nach seinem Tod beigesetzt. Die Beerdigung findet im Petersdom statt und wird von einer großen Anzahl von Gläubigen und Würdenträgern besucht.
Die läuft die Papstwahl ab
Das Konklave ist die Versammlung der Kardinäle der katholischen Kirche, die sich zur Wahl eines neuen Papstes zusammenfinden. Das Konklave beginnt frühestens 15 Tage und spätestens 20 Tage nach dem Tod des Papstes. Die Kardinäle unter 80 Jahren versammeln sich in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan, um den neuen Papst zu wählen. Während des Konklaves sind die Kardinäle von der Außenwelt abgeschottet.
Die Wahl erfolgt durch geheime Abstimmung. Um gewählt zu werden, muss ein Kandidat eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen erhalten. Nach jeder Abstimmungsrunde wird der Wahlzettel verbrannt. Der Rauch, der aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, zeigt den Gläubigen an, ob ein neuer Papst gewählt wurde: schwarzer Rauch bedeutet, dass noch kein Papst gewählt wurde, weißer Rauch signalisiert die erfolgreiche Wahl eines neuen Papstes.
Sobald ein neuer Papst gewählt wurde, fragt der Dekan des Kardinalskollegiums den gewählten Kardinal, ob er die Wahl annimmt. Bei Annahme wählt der neue Papst einen Papstnamen. Der Kardinalprotodiakon verkündet dann die Wahl des neuen Papstes von der Loggia des Petersdoms aus mit den Worten "Habemus Papam" ("Wir haben einen Papst"). Der neue Papst tritt anschließend auf den Balkon, um den Segen "Urbi et Orbi" zu erteilen.