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Ärger um Fotos & Videos am 1. Schultag: Droht auch Eltern in Bayern ein Verbot?

Fassungslosigkeit an vielen Grundschulen in Sachsen-Anhalt! Wegen befürchteter Datenschutz-Verstöße hatten Direktoren an mehreren Schulen verboten, dass Eltern am ersten Schultag ihre ABC-Schützen fotografieren und filmen dürfen. Droht ein striktes Foto-Verbot für den Tag der Einschulung auch bei uns in Bayern?

Eine Schultüte auf einem Tisch Familie & Kinder Foto: Armin Weigel/dpa (Montage)

Ein Stück fehlende Erinnerung sorgt bei  Eltern von Grundschulkindern in Sachsen-Anhalt gerade für viel Gesprächsstoff. In dem Bundesland hatten mehrere Grundschulen ein striktes Foto-Verbot eingeführt, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. Bilder des Sohns oder der Tochter bei der Einschulung – die ersten stolzen Momente und Eindrücke des Starts in die Schulkarriere – wanderten ins Gedächtnis, aber nicht ins Fotoalbum. Der Grund: Viele Direktoren befürchten Datenschutz-Verstöße. Vor allem wenn sich die Bilder von Kindern in sozialen Netzwerken wiederfinden, bereitet das den Schulchefs große Sorgen, weil unter Umständen die Zustimmung jeweils anderer Eltern fehle.

Droht so ein Foto-Verbot nun auch an Grundschulen in Bayern?

Das Bayerische Kultusministerium teilt dazu auf ANTENNE BAYERN-Anfrage sinngemäß mit: Die Entscheidung liegt beim Schulleiter bzw. der Schulleiterin. „Unabhängig hiervon müssen natürlich die allgemeinen Vorschriften eingehalten werden. (...) Dies gilt insbesondere für Veröffentlichungen. Das Fotografieren oder Filmen von Schülerinnen und Schülern ist grundsätzlich nur mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten erlaubt.“ Es heißt aber auch: „Aufnahmen, die von Erziehungsberechtigten ausschließlich für den privaten (Eigen-)Gebrauch angefertigt und genutzt werden (z.B. private Erinnerungsfotos), sind hiervon ausgenommen.

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz, Prof. Dr. Thomas Petri beantwortet auf ANTENNE BAYERN die wichtigsten Fragen zum Thema!

Einschulungskorridor: Das ist neu im neuen Schuljahr

In diesem Jahr können erstmals die Eltern entscheiden, ob ihre Kinder, die zwischen dem 1. Juli und dem 30. September sechs Jahre alt werden, nach dem Sommer oder erst ein Jahr später eingeschult werden. Dadurch ist die Zahl der zurückgestellten Kinder nahezu überall gestiegen, in einigen Landkreisen sogar um ein Drittel.

Von den 32.216 Kindern, die in den Korridor fallen, werden heuer 44 Prozent nicht eingeschult. Das ist im Vergleich zum zurückliegenden Schuljahr ein Plus von neun Prozentpunkten. Insgesamt sind es rund 2.800 Kinder, die wegen der neuen Wahlfreiheit der Eltern erst ein Jahr später eingeschult werden, wie das Kultusministerium bilanziert. In mehreren Kommunen sorgt dieser neue Einschulungskorridor für Grundschulkinder für Wirbel. Denn dort blockieren Kinder, die nun ein Jahr länger im Kindergarten bleiben, Plätze für nachrückende Dreijährige - die somit erstmal leer ausgehen.

Wahlrecht zu späterer Einschulung: Ärger über schnelle Umsetzung

Bei mehr als 3.000 Grundschulen und gut 7.000 Kindergärten im Freistaat kein großes Problem, findet Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). „Es trifft statistisch nicht mal jede Grundschule und jeden Kindergarten mit einem Kind. Aber natürlich gibt es die ein oder andere Gruppe vor Ort, die genau deshalb einen zuviel hat oder zwei.“

Kritik in den Kommunen gibt es an dem kurzen Vorlauf - Piazolo hatte den Einschulungskorridor Ende Januar verkündet. Genug Zeit zur Vorbereitung, findet der Minister. Zuwenig für qualitativ hochwertige Angebote, finden die Kita-Experten. Schließlich könne es nicht die Lösung sein, einfach die Gruppen zu vergrößern oder den Personalschlüssel zu verringern.

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