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Wie ihr finanzielle Engpässe überbrücken könnt

Kommt euch das bekannt vor? Es ist Mitte des Monats, euer Auto springt nicht mehr an, das Konto ist leer und natürlich läuft das Wasser aus statt in die Waschmaschine? Finanzielle Engpässe sind das, was niemand von uns gebrauchen kann, doch kennen wir sie wohl alle. Aber was könnt ihr machen, wenn das Geld knapp, der Rechnungsstapel kurzfristig aber hoch ist?

Taschenrechner und Papiere Geld & Recht Foto: rawpixel/Unsplash

Wenn die Finanzen eng werden, gibt es durchaus Optionen, dem entgegenzuwirken.

Gibt es Möglich­kei­ten, ohne dass ihr fortan die nahr­hafte Wirkung von Nudeln, Reis und Bohnen am eige­nen Leib prüfen müsst? Dieser Arti­kel gibt euch einige Tipps, wie ihr kurz­fris­tige Engpässe über­brü­cken könnt.

Dispo nutzen

Habt ihr auf eurem Konto einen Dispo­si­ti­ons­kre­dit, könnt ihr ihn genau für diesen Engpass nutzen. Dafür ist er gedacht – aber nur dafür. Ein Dispo hat leider immer Nach­teile und birgt Gefah­ren:

  • Kosten – die Inan­spruch­nahme des Dispos ist teuer. Banken verlan­gen für das so verlie­hene Geld wesent­lich mehr Zins­ge­büh­ren von euch, als bei jedem ande­ren Kredit.
  • Falle – umso tiefer es in den Dispo geht, desto schwe­rer ist es, wieder aus ihm heraus­zu­kom­men. Das liegt einfach daran, dass eure Einkünfte nun nicht nur die monat­li­chen Kosten, sondern auch noch den Dispo ausglei­chen müssen.
  • Gefahr – die Gefahr ist, immer tiefer in den Dispo zu kommen, statt ihn abzu­bauen. Je nach Höhe des Dispos ist das Konto irgend­wann bestän­dig im Minus und ihr habt diese Notlö­sung nicht mehr.

Müsst ihr jetzt einfach nur die Auto­re­pa­ra­tur bezah­len, erhal­tet aber in zwei Wochen euer Gehalt, das Fixkos­ten plus Repa­ra­tur abdeckt, ist alles in Ordnung. Nun könnt ihr bewusst auf den Dispo zurück­grei­fen. Als Maßgabe sollte für euch selbst immer lauten, dass ihr den Dispo nur inso­weit nutzen soll­tet, dass ihr den Betrag inner­halb von drei Mona­ten ausglei­chen könnt.

Wenn der Dispo nicht reicht

Manch­mal reicht der Dispo schlicht­weg nicht. Ihr habt viel­leicht extra verein­bart, dass euer Dispo nur 1.000,00 Euro beträgt, weil ihr euch über die Gefah­ren bewusst seit. Bei einem finan­zi­el­len Engpass habt ihr nun frei­lich auch nur dieses Geld zusätz­lich zur Verfü­gung. Doch um beim Beispiel der Auto­re­pa­ra­tur zu blei­ben: Das Limit ist je nach Repa­ra­tur schnell erreicht. Trotz­dem stehen euch Möglich­kei­ten offen, um den Engpass zu über­brü­cken:

  • Mini­kre­dite – diese Klein­kre­dite belau­fen sich selten auf über 1.500,00 Euro, besit­zen jedoch auch eine sehr kurze Lauf­zeit von höchs­tens drei Mona­ten. Diese Frist müsst ihr einhal­ten. Die Zinsen sind höher als beim herkömm­li­chen Kredit, fallen aber dank der kurzen Lauf­zeit nicht ins Gewicht.
  • Konsu­men­ten­kre­dit – die Aufnahme eines »echten« Kredits ist tatsäch­lich die beste Lösung, wenn ihr regel­mä­ßige Einkünfte habt. Die Kredite begin­nen meist bei 2.500 Euro und sind nicht zweck­ge­bun­den. Ihr soll­tet die Höhe so rech­nen, dass ihr die Kosten, die zum Engpass führ­ten, bezah­len könnt, den Dispo ausgleicht und immer noch etwas übrig habt. Ein Beispiel: Euer Konto ist nach der Repa­ra­tur mit 1.000 Euro im Minus und ihr wisst nicht, wie ihr bis zum nächs­ten Geld­ein­gang über­brü­cken könnt. Nehmt ihr nun 2.500 Euro auf, gleicht ihr mit dem Geld den Dispo aus – und legt den Groß­teil des Rest­gel­des beiseite. Ihr habt nun eine weitere feste Reserve. Diese Kredite soll­ten übri­gens eine möglichst lange Lauf­zeit besit­zen, sodass ihr die Raten bequem zahlen könnt.
  • Barkre­dit – auch diese Lösung gehört zu den »echten« Kredi­ten und zählt somit zu den besten Lösun­gen. Der Barkre­dit ist auch ein Klein­kre­dit, der in der Theo­rie bar ausge­zahlt wird. Anbie­ter wie Bon-Kredit zahlen diesen jedoch auch aufs Konto, sorgen hier­bei aller­dings für eine möglichst unkom­pli­zierte Proze­dur. Die Hürden für diesen Kredit sind über­schau­bar, zudem ist das Geld schnell verfüg­bar. Wich­tig ist, dass auch Barkre­dite nicht zweck­ge­bun­den sind. Es ist also eure Sache, ob ihr die Werk­statt­rech­nung in bar bezahlt, das Geld aufs Konto einzahlt oder aber davon den Dispo ausgleicht. Die Zinsen sind jedoch aufgrund der lässi­gen Prüfung und der kurzen Dauer wieder höher als bei einem lang­jäh­ri­gen Kredit.

Müsst ihr eher klei­nere Summen über­brü­cken und habt über­haupt keinen Dispo verein­bart, kann even­tu­ell auch der Gang zum Pfand­lei­her helfen. Die Stücke verpfän­det ihr nun nicht daue­r­haft, da ihr sie inner­halb einer Frist von meist drei Mona­ten zurück­kau­fen könnt.

Sparschwein Foto: @ rawpixel (CC0-Lizenz) / unsplash.com

Finanzielle Engpässe in Zukunft vermeiden

Der beste Umgang mit einem Engpass ist, ihn gar nicht erst entste­hen zu lassen. Je nach euren Einnah­men ist das frei­lich leich­ter gesagt, als getan, denn gerade in den belieb­ten Groß­städ­ten geht ein guter Teil des Gehalts schlicht­weg fürs Wohnen drauf. Dennoch soll­tet ihr Folgen­des versu­chen:

  • Rück­lage – probiert, monat­lich wenigs­tens 50,00 Euro sicher beisei­te­zu­le­gen. Nutzt dafür ruhig ein Spar­buch oder ein zwei­tes Konto, wich­tig ist, dass dieser Betrag immer zum Monats­be­ginn direkt abgeht. So verrin­gert ihr die Chance, dran­zu­ge­hen.
  • Anbie­ter­wech­sel – es klingt selt­sam, aber spart beim Strom, Handy­ver­trä­gen oder Auto­ver­si­che­run­gen. Macht einen Vergleich und schaut, was ihr jähr­lich sparen könnt. Diese Erspar­nis legt ihr nun entwe­der direkt oder monat­lich beiseite.
  • Kredit – wie oben bereits erwähnt, ist ein Kredit mitun­ter prak­tisch, um sich ein klei­nes »Spar­ver­mö­gen« als Notgro­schen anzu­le­gen. Vermut­lich gehört ihr auch zu den Menschen, denen es wesent­lich leich­ter fällt, eine Verpflich­tung zu bezahl­ten, als euch selbst einen Notgro­schen zusam­men­zu­spa­ren. Die Kredit­rate ist die Verpflich­tung, die Kredit­summe euer neuer Notgro­schen.

Natür­lich könnt ihr den Notgro­schen noch auf unend­lich vielen weite­ren Wegen anspa­ren. Raucht ihr, ist das Ziga­ret­ten­geld die perfekte Möglich­keit, doch auch hier gilt: Das Geld muss sofort wegge­legt werden. Oder führt einmal ein Haus­halts­buch und schaut, für welchen »Kram« ihr eigent­lich Geld ausgebt, das ander­wei­tig besser genutzt werden könnte. Wich­tig ist nur, dass ihr monat­lich versucht, einen festen Betrag auf die Seite zu legen. Er mag an sich nicht groß erschei­nen, doch auch 50,00 Euro über­schrei­ten nach zwei Jahren die 1.000er-Grenze.

Fazit – ein Engpass lässt sich überbrücken

Glück­li­cher­weise gibt es heute ausrei­chend Wege, kurz­fris­tige Engpässe recht gut zu über­brü­cken. Notwen­dig ist in der Regel, dass ihr ein festes Einkom­men habt, denn dieses entschei­det auch über die etwaige Kredit­höhe. Zusätz­lich soll­tet ihr aber damit begin­nen, euch ein Notka­pi­tal anzu­le­gen. Und mal ehrlich: Hattet ihr als Kind nicht immer das Spar­schwein?

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