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Bayerns Kinder gesünder als der Rest: Diese Krankheiten machen aber Probleme

Eigentlich sollte man meinen, dass Kinder in ganz Deutschland ähnlich oft krank werden. Doch weit gefehlt. Die Kids in Bayern sind im bundesweiten Vergleich gesünder. Es gibt allerdings Krankheiten, die im Freistaat mehr Probleme machen als anderswo.

Kinderkrankheiten in2019 Gesundheit Foto: Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesdundheit 2018

Die Kinder und Jugendlichen in Bayern sind gesünder als ihre Altersgenossen im Bundesdurchschnitt. Zwar dominieren dieselben Erkrankungen wie auf Bundesebene. Doch der Anteil der betroffenen Jungen und Mädchen ist vielfach geringer, wie aus veröffentlichten Studie der Krankenkasse DAK hervorgeht.

So haben die bayerischen Kinder seltener Infektions- und Atemwegserkrankungen. Auch Fettleibigkeit kommt deutlich seltener vor als im Bundesschnitt. Es gibt aber im Freistaat signifikant mehr Kinder mit der „Zappelphilippstörung“ ADHS (+ 18 % im Vergleich zum Bundesschnitt) oder einer Brille (+18 %).

Stadtkinder haben öfter Karies

Auffällig sind auch die Unterschiede zwischen Stadt und Land: Stadtkinder leiden öfter unter

  • Karies,
  • Viruserkrankungen
  • und krankhaftem Übergewicht.

Auch haben dort mehr Kinder und Jugendliche Depressionen oder Verhaltens- und Entwicklungsstörungen, besonders beim Sprechen. Auf dem Land gibt es mehr Fälle von akuter Bronchitis und Allergien.

Kinderärztin Dr. Brigitte Dietz aus Taufkirchen

Angst vor Schule wächst

Dr. Brigitte Dietz ist Kinder- und Jugendärztin in Taufkirchen (Oberbayern). Die zweite Vorsitzende des Berufsverbands der bayrischen Kinder- und Jugendärzte hat die Ergebnisse der Studie vorgestellt.

Landkinder bekommen häufiger Antibiotika

Die Kinder im ländlichen Raum bekommen auch mehr Medikamente verschrieben, darunter Antibiotika. Insgesamt erhielten der Studie zufolge im Jahr 2016 rund 28 Prozent aller Kinder ein Antibiotikum; davon 12 Prozent ein sogenanntes Reserveantibiotikum, das möglichst selten zur Anwendung kommen sollte. Für ihren repräsentativen Kinder- und Jugendreport hat die DAK Daten von knapp 84.000 bayerischen Versicherten im Alter von 0 bis 17 Jahren ausgewertet.

9 von 10 Kindern mindestens einmal jährlich beim Arzt

Aus den Daten geht unter anderem hervor, dass 90 Prozent aller Kinder und Jugendlichen mindestens einmal im Jahr beim Arzt oder in einem Krankenhaus waren. Bei über der Hälfte waren Atemwegserkrankungen der Anlass, gefolgt von Infektions- und Augenerkrankungen. Bereits an vierter Stelle standen psychische Probleme.

Jedes vierte Kind in Bayern chronisch krank


Wie im Bundesdurchschnitt leidet jedes vierte Kind im Freistaat an einer chronischen Erkrankung. Am häufigsten ist dies Neurodermitis, gefolgt von

  • Heuschnupfen,
  • Asthma
  • und Entzündungen des Magen-Darm-Traktes.

Zudem haben neun Prozent aller Kinder und Jugendlichen eine psychische Erkrankung, die potenziell chronisch verläuft. Jungen sind jeweils häufiger betroffen als Mädchen.

Gesundheit der Kinder von Bildung der Eltern abhängig

Der Einfluss des Bildungsgrades der Eltern ist bei einigen Erkrankungen gravierend: So haben Kinder, deren Eltern keinen Schulabschluss haben, eine um 278 Prozent größere Wahrscheinlichkeit für Zahnkaries als Kinder, deren Eltern einen hohen Bildungsabschluss haben. Bei Fettleibigkeit (plus 247 Prozent) ist der Unterschied fast ebenso hoch. Selbst bei Allergien und Asthma lässt sich noch ein relevanter Unterschied nachweisen.

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