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Hohe Energiekosten: Steigen bald auch die Mieten in Deutschland?

Durch die Ukraine-Krise steigen die Energiekosten deutschlandweit an. Werden sich die Preissteigerungen bald auch auf die Mieten auswirken? Das ist die Antwort.

Würfel mit der Aufschrift "Miete" Haus & Garten Foto: Adobe Stock / Fokussiert

Nicht nur Lebensmittel und Sprit... auch Strom und Gas werden immer teurer. Viele Mieterinnen und Mieter befürchten daher höhere Nebenkosten und somit einen Anstieg der Mieten. Doch dürfen Vermieter nun einfach die Mietpreise erhöhen?

Miete erhöhen - das gilt in Deutschland

Völlig egal ob die Preise für Energie steigen oder nicht, Mieterhöhungen in Deutschland sind streng geregelt. Es gibt bestimmte Bedingungen, die vorliegen müssen, damit ein Vermieter die Miete erhöhen darf. Auch die Höhe der Anpassungen und wie oft die Miete angepasst werden darf, ist gesetzlich festgelegt.

Eine Erhöhung der Miete ist beispielsweise aufgrund des örtlichen Mietspiegels möglich. Dieser legt die Preisspanne fest, innerhalb derer sich die Mieten in einer Stadt oder Region bewegen dürfen. Liegt die Miete deutlich darunter, kann der Vermieter erhöhen. Allerdings kommt es dabei auch auf die Ausstattung, Lage und die Quadratmeteranzahl der jeweiligen Wohnung an.

Ebenfalls erhöhen können sich Mieten bei einer Modernisierung der Wohnung. Baut der Vermieter etwa eine neue Heizungsanlage ein, dürfen acht Prozent der Kosten auf die Miete umgelegt werden (anteilig nach Anzahl und Größe der Wohneinheiten). Für Mieter kann dies aber auch einen Vorteil haben, nämlich dass sich die Nebenkosten durch eine modernere Anlage verringern.

Die Kosten für Instandhaltung und Instandsetzung der Wohnung wiederum muss der Vermieter tragen - etwa, wenn die Heizung repariert werden muss. Die Wartung der Anlagen wiederum ist Teil der Nebenkosten.

Auch die Art des Mietvertrags ist für eine Mieterhöhung entscheidend. Bei manchen Mietverträgen ist eine Staffel- oder Indexmiete festgelegt. Bei der Staffelmiete etwa wird bereits bei Vertragsunterzeichnung eine Mieterhöhung (etwa jährlich um 10 Euro) festgelegt. Bei der Indexmiete wiederum orientiert sich die Miete an der Entwicklung der Lebenshaltungskosten. Hier wird oft die Inflationsrate als Messgröße herangezogen.

Wie wirken sich steigende Nebenkosten auf die Miete aus?

Höhere Preise für Heizen, Strom und Wasser rechnet der Vermieter über die Nebenkosten ab. Nebenkosten sind stets tatsächliche Kosten, die beim Vermieter anfallen und die ohne Aufschlag an Mieterinnen und Mieter weitergegeben werden. Letztlich kommt es darauf an, wie viel Energie durch einen Mieter verbraucht wird. Und: Die Nebenkostenabrechnung bezieht sich immer auf das Jahr davor. Heißt: Derzeit werden erstmal die Kosten für das Jahr 2021 abgerechnet. 

Kann der Vermieter einer Vorauszahlung für erhöhte Nebenkosten verlangen?

Nach erfolgter Abrechnung können Vermieter die Vorauszahlung für Nebenkosten festlegen. Auch dies orientiert sich allerdings am Verbrauch und den Preisen des vergangenen Jahres. 

Die steigenden Energiepreise werden somit also erst bei den Nebenkostenabrechnungen und somit für die Gesamtmiete vor allem für das Jahr 2023 interessant.

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