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Gehaltsverhandlung: So bekommt ihr mehr Gehalt

Ihr seid eigentlich glücklich mit eurem Job – mit dem Gehalt aber nicht? Dann wird es Zeit für eine Gehaltserhöhung. Aber wie und wann fragt man danach?

Verhandlung Job & Berufsleben Foto: Sirikarn Rinruesee/Adobe Stock

Das Mitarbeitergespräch ist ein optimaler Zeitpunkt, um über eine Gehaltserhöhung zu sprechen. Doch um den Chef zu überzeugen, ist es wichtig, bestimmte Fehler zu vermeiden und sich gut vorzubereiten. Wir haben die wichtigsten Tipps für euch.

Die fünf größten Fehler in Gehaltsverhandlungen

  1. Schlechte Vorbereitung: Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend. Kennt eure Stärken, Leistungen und zusätzlichen Verantwortungen, um eure Argumente für eine Gehaltserhöhung zu stärken.
  2. Über finanzielle Belastung klagen: Persönliche finanzielle Verpflichtungen sind keine professionellen Argumente für eine Gehaltserhöhung. Die Firma ist nicht für private Sorgen verantwortlich.
  3. Leistung klein reden: Unterschätzt nicht eure eigene Leistung und fordert nicht zu wenig. Geht mit einer höheren Summe in die Verhandlung, da ihr selten genau das bekommst, was ihr zuerst forderst.
  4. Zu viel fordern: Unrealistisch hohe Forderungen können euer Image schädigen und euch gierig erscheinen lassen. Kennt den Wert eurer Arbeit und findet den goldenen Mittelweg.
  5. Ungünstiger Zeitpunkt: Wählt den richtigen Zeitpunkt für das Gespräch. Vermeidet Zeiten, in denen das Unternehmen schlechte Geschäftszahlen veröffentlicht hat oder euer Chef beschäftigt ist.

Strategien für erfolgreiche Gehaltsverhandlungen

Der Recruiting-Spezialist AVANTGARDE Experts hat noch weitere Tipps: Beginnt die Verhandlung mit eurem Angebot, um den Anker-Effekt zu nutzen. Stellt dabei eure Gehaltsforderung in den Kontext einer höheren Zahl, um sie angemessener erscheinen zu lassen. Wenn ihr dann ein erstes Angebot bekommt, akzeptiert es nicht: Zeigt Verhandlungsbereitschaft und nutzt den Spielraum, der durch das erste Gegenangebot eures Chefs entsteht. Was euch auch weiterhelfen kann, ist es, die schriftliche Verhandlungen lang zu halten, fokussiert euch dabei mehr auf sachliche Argumente und seid weniger emotional. Ihr könnt auch eine krumme Zahl nennen, da präzise Zahlen überzeugender und gut vorbereitet wirken. Weitere Tipps sind:

  • Erzeugt ein „Ja“: Bringt euren Chef in eine Zustimmungslaune, bevor ihr eure Gehaltsforderung stellt.
  • Tretet selbstbewusst auf: Verhandelt selbstbewusst und vermeidet defensive Sprache.
  • Nutzt rhetorische Pausen: Setzt Pausen ein, um deine Entschlossenheit zu unterstreichen.
  • Hört aktiv zu: Durch aktives Zuhören könnt ihr die wahren Bedürfnisse eures Chefs herausfinden.
  • Nutzt die Spiegeltechnik: Spiegelt das Verhalten eures Chefs, um Vertrauen aufzubauen.
  • Entkräftet Gegenargumente: Seid vorbereitet, Killerphrasen zu entkräften und euren Wert zu betonen.
  • Bleibt flexibel: Bietet Alternativen an, wenn eine direkte Gehaltserhöhung nicht möglich ist.
  • Bewahrt Ruhe: Bleibt auch am Ende der Verhandlung ruhig und souverän.

Tipps für das Timing der Gehaltsverhandlung

Wählt den richtigen Zeitpunkt für die Gehaltsverhandlung, basierend auf euren Leistungen und der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens. Vermeidet es, in schwierigen Zeiten oder bei Stress deiner Führungskraft nach mehr Gehalt zu fragen. Eine von Stepstone durchgeführte Studie hat gezeigt, dass circa 30 % der Fachkräfte in Deutschland höchstens einmal pro Jahr aktiv nach einer Gehaltserhöhung fragen – knapp 20 % fragen sogar nur alle zwei Jahre. Eine übliche Spanne für eine Gehaltserhöhung beträgt etwa 3% bis 5% pro Jahr

Wie viel Gehalt kann ich verlangen?

Es gibt verschiedene Faktoren, die die Höhe eurer Entlohnung beeinflussen können. Um einen realistischen Eindruck von eurer Position und Umgebung zu erlangen, ist es von Bedeutung, die Durchschnittswerte eurer Position und Umgebung zu ermitteln. Betrachtet dabei auch auch eure Qualifikationen, Kenntnisse und Leistungen. Ihr solltet ein Gehalt anstreben, das wettbewerbsfähig und gleichzeitig angemessen für eure Fähigkeiten ist, so Stepstone.

Argumente für und gegen eine Gehaltserhöhung

Gute Argumente sind eure Leistungen, Marktwert und Weiterbildungen. Vermeidet persönliche Gründe oder Vergleiche mit Kollegen.

Rechtliche Aspekte und häufige Fehler

Beachtet rechtliche Bestimmungen und vermeidet Fehler wie mangelnde Vorbereitung, emotionale Argumentation und fehlende Alternativpläne.

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