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Schutz vor Hochwasser-Folgen: Kommt eine Versicherungsplicht?

Hochwasser und Naturkatastrophen hinterlassen oft verheerende Schäden. Doch viele Eigentümer sind nicht gegen solche Elementarschäden versichert.

Hochwasser Straße Verbraucherschutz Foto: MIKHAIL/Adobe Stock

In Deutschland hat die Häufigkeit von Naturkatastrophen, insbesondere Hochwasser, in den letzten Jahren zugenommen. Die verheerenden Schäden, die solche Ereignisse hinterlassen, haben die Diskussion um eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden neu entfacht. Viele Eigentümer stehen nach solchen Katastrophen vor dem finanziellen Ruin, da ihre Gebäude nicht ausreichend versichert sind. Der Bundesrat hat sich einstimmig für eine bundesweite Regelung ausgesprochen, während die Meinungen in der Regierung und unter Experten auseinandergehen.

Was spricht für und was gegen eine Pflichtversicherung?

Befürworter einer Pflichtversicherung argumentieren, dass sie Eigentümer vor existenzbedrohenden Kosten im Schadensfall schützen würde. Durch eine solidarische Risikoabsicherung könnten auch Menschen in gefährdeten Gebieten bezahlbaren Versicherungsschutz erhalten. Kritiker hingegen befürchten, dass eine solche Versicherung die Wohnkosten erhöhen und Mieter belasten könnte. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der verfassungsrechtlichen Zulässigkeit und der praktischen Umsetzbarkeit einer solchen Pflicht.

Wie stehen die verschiedenen Akteure zur Pflichtversicherung?

Der Bundesrat hat sich klar für eine Pflichtversicherung ausgesprochen. Im Gegensatz dazu steht das FDP-geführte Bundesjustizministerium, das eine solche Maßnahme ablehnt. SPD und Grüne zeigen sich offen für die Idee, während Versicherer darauf hinweisen, dass der Fokus eher auf Klimaanpassung und Prävention liegen sollte, statt auf einer Pflichtversicherung.

Was würde eine Pflichtversicherung für Eigentümer bedeuten?

Eine Pflichtversicherung würde bedeuten, dass die Prämien für Elementarschadenversicherungen je nach Gefährdungsklasse des Gebäudes variieren könnten. In Gebieten mit hohem Risiko könnten hohe Selbstbehalte anfallen. Zudem müssten Bau- und Sanierungsnormen angepasst werden, um den Schutz vor Klimafolgen zu verbessern.

Wie ist die aktuelle Situation bezüglich Elementarschadenversicherungen?

Aktuell ist nur etwa die Hälfte der Wohngebäude in Deutschland gegen Elementarschäden versichert. Die Versicherungsdichte variiert stark zwischen den Bundesländern. In Risikogebieten sind viele Häuser nicht versichert, was im Schadensfall zu großen finanziellen Problemen führen kann.

Was sind die nächsten Schritte in der Debatte um die Pflichtversicherung?

Die Länder werden im Juni mit Bundeskanzler Olaf Scholz über eine mögliche Umsetzung der Pflichtversicherung beraten. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich bereits für eine Pflichtversicherung ausgesprochen, während das Bundesjustizministerium weiterhin Bedenken äußert. Es bleibt abzuwarten, ob ein Kompromiss gefunden werden kann und wie ein möglicher Gesetzesentwurf aussehen könnte.