Zum Hauptinhalt springen

Demokratiereport Bayern 2025: Vertrauen in die Demokratie bleibt hoch – Kritik an politischer Praxis wächst

Die Menschen in Bayern stehen weiterhin mit großer Mehrheit hinter der Demokratie. Doch der neue Demokratiereport zeigt auch: Das Vertrauen in politische Institutionen und die Zufriedenheit mit der Demokratiepraxis in Bayern sind gesunken. Alle Ergebnisse der repräsentativen Umfrage lest ihr hier.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG ANTENNE BAYERN Logo
Bayerischer Landtag Sven Hoppe/dpa

Die Menschen in Bayern stehen weiterhin mit überwältigender Mehrheit hinter der Demokratie. Das zeigt der neue Demokratiereport Bayern 2025, der von Landtagspräsidentin Ilse Aigner und dem Umfrageinstitut Infratest dimap vorgestellt wurde. Doch die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zeigen auch: Es gibt Kritik an der politischen Praxis und den Institutionen.

Demokratie bleibt wichtig für die Bayern

Laut der Umfrage halten 98 Prozent der Wahlberechtigten in Bayern ein Leben in einer Demokratie für wichtig oder sehr wichtig. 94 Prozent sehen die Demokratie als eine gute Regierungsform an. Diese Werte sind nahezu identisch mit denen des Vorjahres und unterstreichen die grundsätzliche Unterstützung der Demokratie im Freistaat.

Zufriedenheit mit der Demokratiepraxis sinkt

Während die grundsätzliche Unterstützung für die Demokratie hoch bleibt, zeigt sich bei der Zufriedenheit mit der Umsetzung Unterschiede. Mit der Demokratiepraxis in Bayern sind aktuell 71 Prozent der Befragten zufrieden – fünf Prozentpunkte weniger als 2024. Im Bund hingegen stieg die Zufriedenheit leicht auf 61 Prozent.

Vertrauen in Institutionen nimmt ab

Das Vertrauen in politische Institutionen ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Besonders hoch ist das Vertrauen weiterhin in die Polizei und die Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Der Bayerische Landtag wird von 52 Prozent der Befragten als vertrauenswürdig eingestuft – ein Rückgang um acht Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Größte Gefahren für die Demokratie

Die größten Bedrohungen für die Demokratie sehen die Bayern in der AfD (24 Prozent), gefolgt von Rechtsextremismus (15 Prozent) und der Migration (10 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Sorge vor Migration als Bedrohung jedoch um sechs Prozentpunkte gesunken.

Ilse Aigner: Politik muss näher an den Menschen sein

Landtagspräsidentin Ilse Aigner sieht in den Ergebnissen sowohl positive als auch kritische Aspekte. Sie betonte, dass die Ergebnisse ein klarer Auftrag an die Politik seien, sich stärker mit den Themen zu beschäftigen, die die Menschen bewegen. Besonders wichtig sei es, das Vertrauen in den Bayerischen Landtag wieder zu stärken und ihn als Ort der sachlichen Problemlösung zu positionieren.

Hintergrund zur Umfrage

Die repräsentative Umfrage wurde vom 15. bis 30. September 2025 unter 1.011 Wahlberechtigten in Bayern durchgeführt. Sie ist Teil des jährlichen Demokratiereports, der die politische Kultur und die Akzeptanz der Demokratie im Freistaat untersucht.