Effenberg findet Wagners Einstieg in Augsburg «megaspannend»
Sandro Wagner zieht es als Chefcoach in die Bundesliga. Der bisherige Assistent von Julian Nagelsmann steigt ein Jahr vor der WM beim FC Augsburg ein. Stefan Effenberg ist gespannt - und skeptisch.


Miami (dpa/lby) - Für Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg ist Sandro Wagners künftiger Posten beim FC Augsburg «die spannendste» Trainer-Personalie vor der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga. Wagner (37) hatte sich dazu entschieden, lieber jetzt schon selbst Chefcoach zu werden, als bis zur Weltmeisterschaft 2026 Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann zu bleiben.
«Ich finde das megaspannend», sagte Effenberg bei einem Mediengespräch im Rahmen der Club-WM in Miami. Der 56-Jährige ist gespannt und skeptisch zugleich, was Wagners neuen Job angeht. «Ist es zu früh? Das glaube ich nicht. Aber ist das in Augsburg die Mannschaft, wo du wirklich was entwickeln und aufbauen kannst? Das ist die Frage. Und das wird an ihm festgemacht, sollte es nicht funktionieren.»
Er wisse nicht, ob Ex-Nationalspieler Wagner «das richtig einschätzt. Da wissen wir in einem halben oder einem Dreivierteljahr mehr.» Effenberg wählte den Vergleich mit Xabi Alonso, der 2022 aus Spanien von der zweiten Mannschaft von Real Sociedad in die Bundesliga gewechselt war und Bayer 04 Leverkusen zwei Jahre später zur ersten deutschen Meisterschaft und dem Gewinn des DFB-Pokals führte. «Alonso kam - und was ist passiert? Leverkusen hat eine überragende Saison gespielt. Und alle haben sich irgendwie entwickelt.»
Das Beispiel Alonso
Ähnlich sei die Situation jetzt auch bei Wagner, sagte Effenberg. Wobei er von den Augsburgern keine Top-Platzierung erwarte. «Die Frage ist, kriegt er aus dieser Mannschaft etwas raus, wo man sagt: Augsburg ist immer auf einem einstelligen Tabellenplatz?», sagte Effenberg: «Das wäre schon ein Erfolg für Sandro Wagner.» Der früher unter anderem für Hoffenheim, den FC Bayern und Darmstadt 98 in der Bundesliga aktive Stürmer folgt in Augsburg auf den Dänen Jess Thorup, der vom Verein trotz Tabellenplatz zwölf freigestellt wurde.