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Bayerns Energiebilanz ein Jahr nach Kernkraft-Ende

Ein Jahr nach dem Kernkraft-Aus in Bayern: Wie steht es um die Energieversorgung und den Rückbau der Anlagen? Alle Informationen dazu gibt's hier.

Kernkraftwerk Isar 2 Armin Weigel/dpa

Vor genau einem Jahr endete das Zeitalter der Kernkraft in Bayern mit der Abschaltung der letzten Anlagen, darunter Isar 2 in Essenbach in Niederbayern. Der Prozess des Rückbaus ist in vollem Gange. Das Ziel ist, bis 2040 die Fläche in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuführen. Aktuell befinden sich die radioaktiven Brennstäbe noch im Abklingbecken, wo sie kontinuierlich gekühlt werden müssen. Die Sicherheit des Prozesses wird durch die ständige Überwachung der Kühlsysteme gewährleistet, während bereits einige Pumpen demontiert wurden. Jedes Element, das das Gelände verlässt, wird sorgfältig von Radioaktivität befreit.

Der Atomausstieg führte bisher zu keinen Versorgungsengpässen oder Ausfällen. Trotzdem ist Bayern verstärkt auf Stromimporte angewiesen, wie Studien der Energiewirtschaft in München belegen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat zwar einen Rekordanteil von über 60 Prozent erreicht, kann aber die weggefallene Kernkraft noch nicht vollständig ersetzen. So bezieht Bayern neben Windstrom aus dem Norden auch Atomstrom.

Die Meinungen über den Atomausstieg sind geteilt. Grünen-Chefin Schulze betont im Landtag, dass Bayern über genügend Stromversorgung verfügt und die Strompreise heute niedriger seien als vor dem Ausstieg. Die Grünen setzen sich für einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren ein. Wirtschaftsminister Aiwanger hingegen kritisiert die Abschaltung und weist darauf hin, dass der Strombedarf nun teilweise durch Fracking-Gas gedeckt wird.

Um die Energiewende im Freistaat voranzutreiben, engagieren sich vermehrt Landkreise in der Erzeugung von regenerativen Energien. Ein Vorreiter ist das Allgäu. Dort ist Anfang des Jahres die Energiegesellschaft Oberallgäu ins Leben gerufen worden. Nahezu alle Städte und Gemeinden des Landkreises sind an diesem zukunftsweisenden Projekt beteiligt. Das ambitionierte Ziel: Der Landkreis soll vollständig mit regenerativer Energie versorgt werden, wobei die erwirtschafteten Gewinne der Region zugutekommen sollen.

Die Energiegesellschaft Oberallgäu konzentriert sich insbesondere auf die Bereiche Solarenergie und Windkraft. Geplant ist, dass sich Bürgerinnen und Bürger an den Projekten beteiligen können.

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