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FC Augsburg mit «Druck auf dem Kessel» gegen Hamburger SV

Das kleine Zwischenhoch des FC Augsburg liegt schon wieder drei Niederlagen zurück. Das kommende Kellerduell ist richtungsweisend. Trainer Sandro Wagner gibt das klare Ziel vor.

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Sandro Wagner Bernd Weißbrod/dpa

Augsburg (dpa) - Der Weg nach Hamburg kam für Sandro Wagner seinerzeit nicht infrage. Als der Coach des FC Augsburg vor dem Bundesliga-Duell seines Teams mit dem HSV ein länger zurückliegendes Nachwuchstrainer-Angebot aus dem Norden bestätigte, schob er auch gleich den Grund für seine damalige Absage hinterher.

«Dann habe ich gesagt, die Anfahrt mit dem Auto wäre mir dann doch zu weit täglich aus Unterhaching. Da bin ich lieber vor Ort geblieben», scherzte Wagner vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den Aufsteiger.

«Druck auf dem Kessel»

Von der Hachinger Jugend über die Drittliga-Mannschaft des Clubs und den Deutschen Fußball-Bund führte der Weg Wagner zum FCA, mit dem er nun gegen den Hamburger SV unter Druck steht. Nach einem kurzen Durchschnaufen hat der FC Augsburg zuletzt wieder drei Spiele in Folge verloren und steht in der Tabelle bei nur sieben Punkten. Nur zwei mehr hat der HSV vor dem richtungsweisenden Kellerduell. 

«Natürlich ist auf beiden Seiten Druck auf dem Kessel», sagte Wagner. «Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen und wollen unbedingt den HSV überholen.» Sollte Wagners Vorhaben missglücken, wäre das für die Mitgliederversammlung am Dienstag ein Stimmungsdämpfer. 

Wagner hofft auf «glücklichere Gesichter»

«Jahreshauptversammlung habe ich jetzt noch nicht so auf dem Schirm, weil ich da keine großen Reden schwingen muss», sagte Wagner am Tag vor dem Spiel. «Ich weiß jetzt nicht, ob unsere Spieler so viel Motivation mehr herausnehmen können, wenn die Jahreshauptversammlung am Dienstag ist. Ich glaube, die Motivation ist, unseren Zuschauern hier im Stadion einen schönen Nachmittag zu bereiten, dass sie ein intensives Spiel sehen, dass wir die drei Punkte mitnehmen und dann hoffentlich lachende Gesichter, glücklichere Gesichter am Dienstag sehen.»

Verzichten müssen die Augsburger auf Kapitän Jeffrey Gouweleeuw. Der niederländische Innenverteidiger zog sich vor der Länderspielpause schon zum zweiten Mal in dieser Saison eine Innenbandverletzung im Knie zu, was eine Operation notwendig machte. Fehlen wird gegen Hamburg auch der Kroate Kristijan Jakic, der mit einer Sprunggelenksverletzung von der Nationalmannschaft zurückgekehrt war.

Spieler nicht nur als «Konsumenten»

Wagner berichtete von «harter Arbeit» des Teams in der Vorbereitung auf das Heimspiel. Auch die Spieler nahm er dabei in die Verantwortung, Keven Schlotterbeck etwa sprach über Defensivthemen der Mannschaft. «Ich möchte nicht, dass man als Spieler als Konsument hier herkommt und sich berieseln lässt, sondern dass man proaktiv eine Saison mitgestalten kann», sagte Wagner.

Angesichts der eigenen Defensivschwäche in dieser Saison und schon 24 Gegentoren könnte es den Augsburgern zugutekommen, dass der HSV vor allem auswärts Probleme mit dem Toreschießen hat. Nur jeden 30. Torschuss münzten die Hanseaten auch in einen Treffer um, kein Team erzielte auswärts weniger Tore. Der HSV sei aber «eine Wucht», sagte Wagner. «Ein großer Verein und sie haben natürlich eine Euphorie, nach so vielen Jahre in der ersten Liga zu sein.»

© dpa-infocom, dpa:251121-930-323723/1