Freiberufliche Hebammen in Bayern schlagen Alarm: Neuer Krankenkassenvertrag sorgt für Existenzängste
Ab sofort gilt ein neuer Vertrag zwischen den Krankenkassen und den Hebammen. Doch viele freiberufliche Hebammen in Bayern schlagen Alarm: Sie befürchten Gehaltseinbußen von bis zu 30 Prozent und sehen ihre Existenz bedroht. Auch politisch sorgt das Thema für Spannungen. Alle Infos dazu hier.
Ab November gilt ein neuer Vertrag zwischen den Krankenkassen und den Hebammen. Doch dieser sorgt für große Unruhe: Vor allem freiberufliche Hebammen befürchten massive Gehaltseinbußen und sehen ihre Existenz bedroht. Die Rede ist von Einkommensverlusten von bis zu 30 Prozent. Im Freistaat betreuen freiberufliche Hebammen den Großteil der Geburten.
Freie Wähler kritisieren CSU scharf
Auch politisch sorgt der neue Vertrag für Diskussionen. Im bayerischen Landtag machen die Freien Wähler ihrem Koalitionspartner, der CSU, Vorwürfe. Sie fordern, dass sich die Union auf Bundesebene stärker für die Belange der Hebammen einsetzt. Die Freien Wähler kritisieren, dass die Interessen der freiberuflichen Hebammen nicht ausreichend berücksichtigt wurden.
Krankenhäuser bieten Festanstellungen an
Droht nun bald ein Hebammenmangel in den Krankenhäusern?
Die Bayerische Krankenhausgesellschaft sagt, es gebe im Moment keine Anzeichen dafür, dass viele Hebammen hinschmeißen.
In den Krankenhäusern im Freistaat laufen im Moment zahlreiche Gespräche. Viele Kliniken bieten den betroffenen Hebammen an, in eine Festanstellung zu wechseln.
Hoffnung auf Gerichtsverfahren
Die Hebammen hoffen noch auf ein Gerichtsverfahren vor dem Landessozialgericht Berlin-Brandenburg. Per Eilverfahren geht der Deutsche Hebammenverband dort gegen Teile des Vertrags vor. Eine Entscheidung soll noch im November fallen, so ein Gerichtssprecher gegenüber Antenne Bayern.