Industrie im Abwärtssog - Jobabbau und sinkende Umsätze
Seit drei Jahren ist Bayerns wichtigster Wirtschaftszweig in der Krise. Die neuesten Daten zeigen: Es geht weiter nach unten.


Fürth (dpa/lby) - Die bayerische Industrie findet keinen Weg aus der Krise: Im August verzeichnete der wichtigste Wirtschaftszweig im Freistaat neuerliche Umsatzverluste, der Stellenabbau setzte sich fort. Das berichtete das Landesamt für Statistik in Fürth. Die Erlöse der Unternehmen (nicht inflationsbereinigt) sanken demnach im Vorjahresvergleich um 2,4 Prozent auf rund 33 Milliarden Euro. Ein maßgeblicher Grund war der andauernde Rückgang der Exporte sowohl in die übrigen EU-Länder als auch nach Übersee.
Zum Monatsende beschäftigte die Industrie im Freistaat demnach noch gut 1,16 Millionen Menschen, 25.000 beziehungsweise 2,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Laut Landesamt hält dieser Negativtrend nunmehr seit 16 Monaten an: Die Zahl der Beschäftigten liegt seither kontinuierlich jeweils unter dem entsprechenden Vorjahreswert.
Nach Zahlen des britischen Forschungsinstituts Oxford Economics sank die Industrieproduktion in ganz Deutschland im August um 4,3 Prozent auf den niedrigsten Wert seit der ersten Phase der Corona-Pandemie im Mai 2020. Industrievertreter und Ökonomen sehen mehrere Ursachen der Dauerkrise: Dazu zählen hohe Kosten und Bürokratie in Deutschland, die Zollerhöhungen der USA und scharfe Konkurrenz chinesischer Unternehmen auf den Exportmärkten.