Verschärfte Maßnahmen gegen Kriminalität im Alten Botanischen Garten München
Die Kriminalität im Alten Botanischen Garten in München bleibt ein Problem. Welche Maßnahmen Polizei und Stadt nun ergreifen, lest ihr hier.


Der Alte Botanische Garten in München steht erneut im Fokus der Öffentlichkeit aufgrund hoher Kriminalitätsraten. Die Polizei und das Kreisverwaltungsreferat der Stadt (KVR) planen neue Maßnahmen
Verstärkte Polizeipräsenz und Überwachung
Nach einer tödlichen Auseinandersetzung im Alten Botanischen Garten ist der Drogenhotspot mittlerweile wieder ein großes Thema. Allein im letzten Jahr wurden hier 936 Delikte registriert, darunter 790 Delikte im Bereich der Rauschgiftkriminalität. Eine Task Force bestehend unter anderem aus Referaten der Stadt wie dem Kreisverwaltungsreferat und Polizei haben schon Maßnahmen ergriffen. Unter anderem wurden Videokameras zur Überwachung installiert, ebenso neue Straßenbeleuchtung, um dunkle Ecken zu vermeiden. Auch die Sträucher im Park wurden zurückgeschnitten.
Weitere Maßnahmen gegen die Kriminalität
Ein Alkoholverbot und die Schaffung von Waffenverbotszonen sind geplante Maßnahmen, um die Sicherheit zu erhöhen. Auch das Mitführen von Betäubungsmittel wie Cannabis könnte verboten werden. Juristen diskutieren diese Maßnahme bereits.
Andreas Franken, Sprecher des Polizeipräsidiums München, begrüßt das: „Aus Sicht der Polizei hilft uns letztendlich alles, was dazu beiträgt, uns ein weiteres Werkzeug an die Hand zu geben. Auch wenn man hier zum Beispiel ein Messerverbot aussprechen würde, dann hilft uns das bei Kontrollen ja dann letztendlich auch, Druck auszuüben. Wenn wir so etwas feststellen, wird das halt eben mit einer Geldbuße etcetera geahndet und dann sind es dann letztendlich hier so Nadelstiche, die uns dann manchmal helfen Personen hier den Aufenthalt unbequemer zu machen.“ Franken spricht da von einem „Bündel an Maßnahmen“, die helfen könnten.
Herausforderungen bei der Kontrolle
Durch die Legalisierung von Cannabis kommen gerade der Polizei bei der Kontrolle große Herausforderungen zu. Bis zu 25 Gramm darf jeder mitführen. Ein Dealer kann praktisch nur überführt werden, wenn die Beamten ihn direkt bei der Übergabe erwischen. „Natürlich hat uns das die Gesetzeslage hier nicht unbedingt verbessert“, meint Polizeisprecher Franken.
Positive Entwicklungen und Rückmeldungen
Auch wenn die Zahl der Delikte hochbleibt, erkennt Andreas Franken dank der aktuellen Maßnahmen Fortschritte im Park: „Es schaut viel aufgeräumter aus vor Ort und wir haben auch eben mit den Kontakten der Anlieger, der Gewerbetreibenden und auch der Anwohner positive Rückmeldungen, was jetzt hier das Sicherheitsgefühl vor Ort anbelangt, das heißt, sie sehen die polizeiliche Präsenz und merken auch eine spürbare Veränderung." Zu den weiterhin hohen Deliktszahlen macht Franken außerdem klar: „Betäubungsmittelkriminalität ist ein Kontrolldelikt. Das heißt, wenn ich da viel vor Ort bin und viel kontrolliere, habe ich dort auch viel Delikte.“
Effektivität der Videoüberwachung
Franken lobt auch die drei Videoüberwachungskameras im alten botanischen Garten. Damit konnten die Ermittler auch schnell den 30-jährigen Polen überführen, der einen 57-jährigen im September gegen den Kopf trat. Auch andere Taten konnten so schon erkannt werden. Für den Polizeisprecher gibt es noch einen Vorteil: "Zwischendrin kommt schon auch vor, dass wir halt dann proaktiv draufschauen wie schaut es da gerade so ausschaut. Und wenn wir merken, dass sich da was anbahnt, können wir da proaktiv eine Streife hinschicken." Eine dauerhafte direkte Wachung sei so aber nicht möglich. Bald wird in dem Bereich zusätzlich auch eine mobile Anlage im Einsatz sein.
Herausforderungen und zukünftige Projekte
Die Task-Force Bahnhofsviertel arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Situation. Neben der Erhöhung der Sicherheit durch Videoüberwachung und verstärkte Polizeipräsenz, sind auch soziale Projekte wie Sportangebote geplant, um den Park attraktiver zu machen und die Kriminalität langfristig zu senken.
Ausblick und Bedeutung für die Gemeinschaft
Die neuen Maßnahmen sollen helfen, den Aufenthalt für Kriminelle unbequemer zu machen und die Sicherheit für alle Bürger zu erhöhen. Die Polizei wird diese Präsenz aufrechterhalten, um eine dauerhafte Verbesserung der Situation zu gewährleisten. Franken blickt grundsätzlich positiv auf die Errichtung von Sportplätzen: „Das muss ja genau das Ziel sein, diese Örtlichkeit wieder interessant und attraktiv zu machen für die breite Öffentlichkeit, und das schließt auch hier Sportaktivitäten mit ein. Ich möchte auch, dass meine Kinder da ohne Probleme sich in diesem Park bewegen können. Jetzt sind wir – meiner Meinung nach – in einer Übergangsphase und das ist nichts, was von heute auf morgen optimal sein wird.“