Lehrerverband kritisiert Söders Plan zur täglichen Bewegungs-Halbe-Stunde an Bayerns Grundschulen
Ministerpräsident Markus Söder hat angekündigt, dass Bayerns Grundschüler ab dem kommenden Schuljahr täglich eine „Bewegungs-Halbe-Stunde“ absolvieren sollen. Diese Pläne stoßen auf Kritik des Lehrerverbandes BLLV. Präsidentin Simone Fleischmann befürchtet die Zerstückelung des Schulalltags. Alle Informationen dazu gibt's hier.


Ministerpräsident Markus Söder hat im Münchner Olympiastadion die Einführung einer täglichen „Bewegungs-Halbe-Stunde“ für Grundschüler in Bayern angekündigt. Diese Maßnahme soll ab dem kommenden Schuljahr umgesetzt werden und den Schülern mehr Bewegung im Schulalltag ermöglichen. Die genaue Gestaltung der 30 Minuten bleibt den Lehrern überlassen und muss nicht zwingend als Sportunterricht erfolgen. Auch leichte Aktivitäten wie Tanzen seien möglich.
Kritik vom Lehrerverband
Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), äußerte deutliche Kritik an Söders Plänen. Sie hinterfragt die zunehmende Zerstückelung des Schulalltags und warnt vor einer Überfrachtung des Stundenplans.
Reaktionen und Ausblick
Die BLLV-Chefin sagte gegenüber Antenne Bayern:
Erst die Verfassungsviertelstunde, dann die Bewegungs-Halbe-Stunde - wann kommt die nächste Viertelstunde, und für was dann eigentlich? Ja, Bewegung ist wichtig, Musik ist wichtig, Sport ist wichtig, die Demokratie auch, Fahrrad fahren auch, Schwimmen auch. Irgendwann müssen wir die prinzipielle Frage stellen: Was will Schule eigentlich leisten? Was soll Schule eigentlich leisten? So geht es einfach nicht weiter.
Simone Fleischmann
Die Bewegungs-Halbe-Stunde soll im September starten, das genau Konzept wird im Moment vom Kultusministerium erarbeitet.