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Landesbischof will bei Pfarr- und Gemeindehäusern sparen

Die großen Kirchen in Deutschland verlieren Jahr um Jahr Mitglieder - und damit auch Steuereinnahmen. Wo setzt die evangelische Kirche in Bayern den Rotstift an?

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Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Daniel Vogl/dpa

Nürnberg (dpa/lby) - Die evangelische Kirche muss sich in Bayern auf große Veränderungen einstellen - denn sie wird kleiner, weil die Mitgliederzahl sinkt und damit auch der finanzielle Spielraum. Einsparungen bei kirchlichen Immobilien betreffen aber nicht zuvorderst die Gotteshäuser, wie Landesbischof Christian Kopp versicherte: «In Bayern geht es nicht um die Kirchen», sagte er im Nürnberger Presseclub. Gerade im Fränkischen sei die Kirche vor Ort identitätsstiftend.

Vielmehr sehe man Einsparmöglichkeiten bei Pfarrhäusern und Gemeindezentren. Viele Pfarrerinnen und Pfarrer wollten nicht mehr in den Pfarrhäusern leben, sondern lieber individuell einen Wohnort suchen. «Die Häuser kosten uns aber wahnsinnig viel Geld», sagte Kopp. Bei den Gemeindezentren wolle man die Zusammenarbeit mit der katholischen Seite und der politischen Gemeinde suchen. Grundsätzlich gelte jedoch: «Kirche ist lokal, wir brauchen sie vor Ort.»

Schwerpunkte statt Rasenmäher

Den Gemeinden riet er, auch bewusst auf Angebote zu verzichten, um sich neu zu fokussieren. «Es geht darum, bestimmte Dinge zu lassen.» Er wisse, dass dies ein schwerer Weg sei. «Wenn wir aber mit dem Rasenmäher darüber gehen, dann leiden alle. Deshalb geht es darum, Schwerpunkte zu setzen und zu fragen: Was lassen wir?»

Der evangelischen Landeskirche gehören im Freistaat rund zwei Millionen Menschen an. Zwischen 2011 und 2022 sank die Zahl der Mitglieder in der katholischen Kirche um 13,8 Prozent und die der evangelischen Kirche um 15,2 Prozent, wie das Landesamt für Statistik kürzlich mitgeteilt hatte.

© dpa-infocom, dpa:250429-930-476038/1