Terrorismusexperte Peter Neumann fordert "virtuelle Agenten"
Terrorismus-Forscher Peter Neumann spricht über die Gefahr durch islamistischen Terror. Alle Informationen dazu gibt's hier.


Während seiner Anhörung als Sachverständiger im Bayerischen Landtag betonte Terrorismusexperte Peter Neumann die Notwendigkeit, den deutschen Sicherheitsbehörden mehr Befugnisse zu erteilen.
Im Gespräch mit ANTENNE BAYERN erklärte Neumann, dass insbesondere die Überwachung in virtuellen Räumen verstärkt werden müsse, um der Gefahr durch islamistischen Terror effektiv zu begegnen.
Einsatz virtueller Agenten und Präventionsmaßnahmen
Neumann vergleicht die heutigen Anforderungen mit denen eines Undercover-Polizisten, der sich früher in radikale Gruppen einschleuste. Heute müsse man ähnliche Taktiken in digitalen, oft verschlüsselten Räumen anwenden.
Zudem betonte er die Wichtigkeit des Ausbaus von Präventionsmaßnahmen, um frühzeitig radikalisierende Tendenzen erkennen und unterbinden zu können. Dazu setzt er auf ein Frühwarn-System. Dabei sollen Mitarbeiter in Flüchtlingsunterkünften speziell geschult werden, was denn Warnsignale sein könnten, aber eben auch Flüchtlinge selbst sensibilisiert werden.
Wir hatten ja vor einigen Monaten einen geplanten Anschlag hier in Bayern auf die Bundeswehr. Da war es eben nicht ein ausländischer Nachrichtendienst, der den entscheidenden Hinweis geliefert hat, sondern ein Flüchtling, der auf die Radikalisierung eines anderen Flüchtlings aufmerksam wurde und sich bei der Unterkunft gemeldet hat. Davon müssen wir mehr sehen.
Terrorismus-Forscher Peter Neumann
Dramatische Zunahme dschihadistischer Aktivitäten
Laut Neumann hat sich die Bedrohungslage in Bayern und ganz Westeuropa in den letzten 12 Monaten dramatisch verschärft. Die dschihadistische Aktivität sei um das Vierfache gestiegen. Besonders alarmierend sei der Trend zu immer jüngeren Tätern, die sich häufig online radikalisieren.
Notwendigkeit stärkerer Befugnisse und präventiver Maßnahmen
Abschließend betonte Neumann die Dringlichkeit, dass deutsche Sicherheitsbehörden sowohl in der Überwachung als auch in der Prävention stärker agieren müssen, um der wachsenden Terrorgefahr Herr zu werden.