Quagga-Muschel bedroht jetzt auch den Starnberger See
Nach Chiemsee und Bodensee ist jetzt auch der Starnberger See betroffen: Die invasive Muschelart könnte Schäden an Infrastruktur und Umwelt verursachen.
Starnberg (dpa/lby) - Die invasive Quagga-Muschel hat sich in einem weiteren großen Gewässer in Südbayern angesiedelt. Nach dem Chiemsee und dem Bodensee ist nun auch der Starnberger See betroffen. «Noch ist davon auszugehen, dass sich die Verbreitung im Starnberger See im Anfangsstadium befindet. Breitet sie sich weiter aus, kann sie zu nicht unerheblichen Problemen führen», berichtete das Landratsamt Starnberg.
Nach Angaben der Behörde könne die Muschel Schiffsrümpfe und Bojen überwuchern, Wasser- und Abwasserleitungen verstopfen, Fischernetze zerstören oder die Motorkühlung von Booten lahmlegen. Badegäste könnten sich an der scharfkantigen Muschel verletzen. Die Kreisbehörde will nun mit Experten über Maßnahmen beraten.
Schiffsverkehr schleppt Muschelart ein
Am Chiemsee wurde die Quagga-Muschel, die auch andere Arten gefährdet, 2024 erstmals entdeckt. Am Bodensee bereitet die Art schon einige Jahre länger Probleme.
Die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) prüft deswegen derzeit, ob eine Bootsreinigungspflicht für das Gewässer beschlossen werden soll. Dadurch soll verhindert werden, dass an den Booten festhängende Muscheln in andere Regionen verschleppt werden. Die Muschel stammt ursprünglich aus dem Schwarzmeerraum und ist vermutlich durch den Schiffsverkehr in die heimischen Gewässer gebracht worden.