Schiffsunglück auf dem Main: Die Schutzmaßnahmen greifen
Ein Diesel-Unfall auf dem Main sorgt für Aufsehen. Wie die Einsatzkräfte handeln und wann die Schifffahrt wieder startet, erfahrt ihr hier.
Am Samstagabend, 6. Dezember, hat es auf dem Main zwischen Eibelstadt und Goßmannsdorf einen Unfall mit einem Flusskreuzfahrtschiff gegeben. Dabei sind rund 3.000 Liter Schiffsdiesel in den Fluss gelaufen. Die Ursache des Unfalls wird derzeit von der Wasserschutzpolizei untersucht. Heute dürfen die ersten Schiffe testweise weiterfahren.
Welche Schutzmaßnahmen wurden ergriffen?
Um die Ausbreitung des Diesels zu verhindern, wurden vier Ölsperren auf dem Main errichtet. Zusätzlich kommen Öl-Vliese zum Einsatz, um verbliebene Dieselreste aufzunehmen. Schon am Samstagabend konnten rund 1.600 Liter Diesel in einem Überlaufbecken gesammelt werden. Die Reinigung des Flusses und der Uferzonen erfolgt durch eine Fachfirma, die das Diesel-Wasser-Gemisch absaugt. Außerdem werden Drohnen eingesetzt, damit die Einsatzkräfte die Lage aus der Luft beobachten können.
Wie sieht die aktuelle Lage aus?
Die Lage ist nach Einschätzung der Einsatzleitung stabil. Die Wasserstraße gilt mittlerweile als weitgehend frei von Diesel. Einige wenige Restmengen sind aber noch in den Uferbereichen und Nebenflächen. Am Dienstagvormittag, 9. Dezember, wurden die bestehenden Ölsperren zurückgebaut und durch neue Sperren an den Wehren der Staustufen ersetzt. Rund 30 Schiffe warten aktuell an den Schleusen auf die Weiterfahrt.
Wann wird die Schifffahrt wieder aufgenommen?
Am Dienstagvormittag konnten schon fünf Schiffe, die seit Samstag in der Schleuse feststeckten, aus dem Gebiet rausfahren. Durch die Sogwirkung der Schifffahrt sollen geringste Dieselreste mobilisiert und abgetragen werden.
Welche Auswirkungen hat der Unfall auf die Umwelt?
Die Wasserqualität wird fortlaufend untersucht. Bislang gibt es keine Hinweise auf größere Schäden. Es wurden weder tote Fische noch verendete Wasservögel gemeldet. Fachbehörden gehen davon aus, dass sich der Dieselkraftstoff durch natürliche biologische Prozesse langsam abbaut. Die Entwicklung wird aber weiterhin beobachtet.