Spitzentreffen zu Jagdgesetzreform ohne Einigung
In der Debatte um eine Novelle des Jagdgesetzes zeichnet sich kein Konsens ab. Am Abend endete ein Treffen von Ministern und dem Jagdverband ohne Einigung.


München (dpa/lby) - Der Streit um eine Neufassung des bayerischen Jagdgesetzes geht unvermindert weiter: Ein Treffen der zuständigen Minister mit dem Jagdverband und weiteren Verbänden ging am Abend nach Angaben von Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) ohne Einigung zu Ende. Das für die Jagd federführend zuständige Wirtschaftsministerium von Hubert Aiwanger (Freie Wähler) wollte sich zunächst nicht äußern.
«Es ist kein einziger Punkt konsensfähig gewesen», sagte Kaniber. «Die Verbände haben ganz viele Fragen gestellt und deswegen hoffen und warten wir jetzt auf einen neuen Entwurf des Jagdministers, um hier in der Sache weiterzukommen.» Es brauche einen Konsens, um «der Jagd gerecht zu werden, das Eigentum zu schützen für die Waldbesitzer, aber natürlich gesellschaftspolitisch für unsere gesamte Bevölkerung, einen Wald in Bayern auch für die Zukunft zu retten», betonte sie. «Deswegen gehen wir jetzt davon aus, dass noch mal nachgearbeitet wird und wir dann zur nächsten Runde eingeladen werden.»
Aiwanger arbeitet an einer Novelle des Jagdgesetzes. Seit Ende 2024 liegt ein Referentenentwurf aus seinem Haus dazu vor. Zentrale und umstrittene Punkte sind die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht sowie der teilweise Wegfall der Abschussplanung für Rehwild. Die Abschusspläne werden von den unteren Jagdbehörden auf Basis der Forstlichen Gutachten der Forstbehörden erstellt und geben den Jägern etwa vor, wie viel Rehwild geschossen werden muss, um Verbiss zu reduzieren.
Darüber hinaus geht es bei der Gesetzesreform um eine Regulierung der Fischotterbestände, um angepasste Jagdzeiten für Gänse sowie die Öffnung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen für Wild.