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Tierhalteverbot für Landwirt im Allgäu ausgesprochen

Wieder geht es um Quälerei von Kühen: Ein Landwirt eines Bad Grönenbacher Betriebes darf keine Tiere mehr halten oder betreuen.

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Milchkühe Bernd Wüstneck/dpa

Bad Grönenbach (dpa) - Gegen einen Landwirt aus dem schwäbischen Bad Grönenbach ist ein Tierhaltungs- und Betreuungsverbot ausgesprochen worden. Wie die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) mitteilte, wurde das Verbot am Freitag erlassen.

Die Behörde ist nach eigenen Angaben überzeugt, dass der Mann als Betriebsleiter eines Milchviehhofes wiederholt und gravierend gegen Tierschutzvorschriften verstieß. Er soll unter anderem unerlaubt Elektrotreiber bei Kühen eingesetzt, sie unsachgemäß transportiert und ohne vorherige Betäubung medizinische Eingriffe selbst ausgeführt haben.

Es sei das zweite Verbot, das die Behörde in Zusammenhang mit erneuten Vorwürfen gegen einen Betrieb aus dem Landkreis Unterallgäu aussprach, sagte ein Sprecher. Vier Verfahren zu Tierhaltungs- und Betreuungsverboten liefen noch, unter anderem gegen den Betriebsinhaber des Hofes.

Videomaterial einer Tierrechtsorganisation

Eine Tierrechtsorganisation habe der Behörde im März Videomaterial übermittelt, das auf dem betroffenen Hof erstellt worden sei und zahlreiche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und andere Rechtsvorschriften enthalte. Ein Anwalt eines Verantwortlichen des Betriebs war nach der Durchsuchung im März für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen zunächst nicht erreichbar. 

Laut der «Süddeutschen Zeitung» hatte der Anwalt in einer früheren Stellungnahme mitgeteilt, die Familie distanziere sich «mit Nachdruck von den Vorwürfen.» Weiter hieß es: «Ihre Tiere und der Tierschutz liegen unserer Mandantin sehr am Herzen.»

Der Betrieb im Landkreis Unterallgäu war schon 2019 im Zuge des sogenannten Tierschutzskandals im Allgäu in die Schlagzeilen geraten.

Vorwürfe gegen Landwirte vor Gericht

Vor dem Landgericht in Memmingen waren in den vergangenen Jahren bereits Vorwürfe gegen andere Landwirte verhandelt worden. Teils endeten diese mit Verurteilungen, zuletzt wurde aber auch ein Verfahren eingestellt.

© dpa-infocom, dpa:250826-930-959192/1