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Verdächtiges Pulver: Großeinsatz am Unfallklinikum Murnau

Am Donnerstag, den 17.05.2024, kam es in Penzberg kam es zu einem tragischen Vorfall, bei dem ein Mann nach dem Einsatz einer unbekannten Substanz verstarb. Alle Informationen und Updates dazu gibt's hier.

Tragödie in Penzberg: Mann verstirbt in Klinik Foto: ANTENNE BAYERN

Im oberbayerischen Penzberg hat ein 47-jähriger Mann hat sein Leben verloren, nachdem er ein Pulver eingenommen hatte. Der Vorfall ereignete sich vor einer Pflegeschule und führte dazu, dass der Mann umgehend ins Unfallkrankenhaus Murnau gebracht wurde. Trotz der sofortigen medizinischen Versorgung verstarb der Mann in der Notaufnahme.

+ + + Update 21:50 Uhr + + +

Allein in Murnau waren nach Feuerwehrangaben 66 Kräfte im Einsatz. Auch eine spezielle Taskforce der Münchner Feuerwehr war nach Murnau gerufen worden, um zu klären, um welche Substanz es sich handelte. Der gesperrte Schockraum im Krankenhaus sollte noch in der Nacht zu Freitag dekontaminiert werden und dann zeitnah wieder für die Behandlung von Patienten zur Verfügung stehen.

Laut dem Klinikum konnten Notfälle zu jeder Zeit aufgenommen werden. Trotzdem wurden die Gänge, in denen sich das Klinikpersonal mit dem Patienten aufgehalten hatte, prophylaktisch gesperrt. 

Der 47-Jährige war Penzberger Bürger und hat wohl große Dosis Natriumazid zu sich genommen. Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich laut eigener Aussage auf die Herkunft des Natriumazids. 

+ + + Update 20:50 Uhr + + +

Einem Polizeisprecher zufolge handelt es sich bei dem bisher unbekannten, weißen Pulver um Natriumazid. Natriumazid ist bei einer Einnahme tödlich, auch bei Berührung mit den Schleimhäuten oder mit der Haut besteht Lebensgefahr.

Einsatz von verschiedenen Spezialeinheiten

Die Situation im Krankenhaus eskalierte, als die unklare Substanz möglicherweise zu einer Kontamination des Klinikgebäudes führte. Weil unklar war, ob es sich um eine gefährliche Substanz handelte, wurde die Notaufnahme des Unfallklinikums Murnau, in das er eingeliefert worden war, abgeriegelt, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilte.

Eine Spezialeinheit der Berufsfeuerwehr München wurde zur Unterstützung angefordert. Die Experten sind auf dem Weg, um die Situation zu bewerten und weitere Maßnahmen einzuleiten. Mehrere Personen, die mit der unklaren Substanz in Kontakt kamen, befinden sich nun in Quarantäne.

Die Polizei geht davon aus, dass der Mann, der selbst Schüler der Pflegeschule war, "den Ort genutzt hat, um seinem Leben ein Ende zu setzen", sagte Einsatzleiter Andreas Nieß. 

Einige weitere Schüler aus der Berufsschulklasse hätten Symptome wie Atemwegsreizungen gezeigt, zwei seien mit leichten Symptomen ins Krankenhaus gekommen. Sie schwebten aber nach Polizeiangaben nicht in Gefahr. Nach Angaben des ärztlichen Direktors Stuby zeigte kein Klinikmitarbeiter Symptome.

Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de.