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Bayerns Wirte hoffen nach zähem Start auf den Staat

Rechnet man Preissteigerungen heraus, hat das Gastgewerbe im ersten Quartal weniger Umsatz gemacht. Das gilt aber nur für einen Teil der Branche. Der Verband blickt jetzt erwartungsvoll nach Berlin.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Bier Angelika Warmuth/dpa

Fürth (dpa/lby) - Die Menschen in Bayern tragen weniger Geld ins Wirtshaus und haben den Gastronomen einen Fehlstart ins Jahr 2025 beschert. Preisbereinigt sanken die Umsätze im Gastgewerbe im ersten Quartal um 2,1 Prozent, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Das Minus verteilt sich aber bei weitem nicht gleich: Während es in der Gastronomie - wie schon vor einem Jahr - weiter nach unten geht, melden Beherbergungsbetriebe erneut ein zumindest kleines Plus.

Es sind vor allem Gaststätten, Kneipen, Cafés und Co., bei denen es nach unten geht. Nimmt man diesen Bereich - das Landesamt in Fürth nennt ihn Gaststättengewerbe - fällt das Minus mit 4,7 Prozent deutlich aus. Schon vor einem Jahr stand hier mit preisbereinigt minus 1,8 Prozent ein Rückgang. Ohne Preisbereinigung war es damals aber noch nach oben gegangen. Jetzt reicht es nicht einmal mehr für ein Plus, wenn man Preissteigerungen herausrechnet.

Gestiegene Preise spielen eine Rolle

Beim deutlichen Minus spielt auch eine Rolle, dass die Preise im Gastgewerbe zuletzt schneller gestiegen sind als die Gesamtinflation. Das kann einerseits Gäste abschrecken, andererseits führt es schlicht auch dazu, dass die Preisbereinigung größer ausfällt. 

Möglicherweise machen sich auch die Folgen des Endes der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung auf Speisen Anfang 2024 noch immer bemerkbar. Allerdings lag der Bereich Ausschank von Getränken, in dem es keine Senkung gegeben hatte, mit 4,9 Prozent noch stärker im Minus. 

Branchenverband: «Müssen jetzt einfach durchhalten»

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hofft jetzt auf von der schwarz-roten Koalition in Berlin vereinbarte Entlastungen - vor allem auf die geplante Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie zum Jahresbeginn 2026. 

«Wir müssen jetzt einfach durchhalten», sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. Die geplante Steuersenkung für Speisen von 19 auf 7 Prozent helfe zwar gerade den arg gebeutelten Bars, Kneipen und Cafés nicht besonders. «Aber jetzt ist grundsätzlich die Zeit für Entlastungen», forderte Geppert. Von Bürokratieabbau und einer Aufweichung der Regeln zur Arbeitszeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern könnten aber auch diese Betriebe profitieren - und: «Wenn man die Bürger entlastet, kann das auch die Umsätze steigern.»

Beschäftigung steigt leicht

Etwas besser als für reine Gastronomiebetriebe lief es zu Jahresbeginn in Beherbergungsbetrieben. Hier steht laut Statistischem Landesamt preisbereinigt ein Plus von 0,1 Prozent, das allerdings ausschließlich auf Hotels, Gasthöfe und Pensionen zurückgeht. Ferienunterkünfte, Campingplätze und sonstige Beherbergungsstätten lagen durchweg im Minus. 

Trotz Umsatzrückgängen ist die Beschäftigung im Gastgewerbe jedoch gestiegen. Sie legte um 0,5 Prozent zu. Hier gibt es auch zwischen Beherbergung und Gastronomie kaum einen Unterschied. 

Allerdings verzeichnete der Bereich Ausschank von Getränken - also Kneipen und Ähnliches ein deutliches Mitarbeiter-Minus von 5,8 Prozent. Hier sieht der Branchenverband Zuwanderung als Schlüssel für mehr Auswahl an möglichem Personal.

© dpa-infocom, dpa:250512-930-531547/2