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Einzelhandel: Lieferprobleme bis Mitte 2023 erwartet

Lieferschwierigkeiten werden zum Dauerproblem der Einzelhändler in Deutschland. Woran das liegt und wie es für die Händler weitergeht, lest ihr hier.

Warenlieferungen Deutschland Foto: Marcus Brandt/dpa

Die deut­schen Einzel­händ­ler erwar­ten noch lange anhal­tende Liefer­pro­bleme. 

Wie lange wird es noch Lieferprobleme geben?

Im Schnitt gingen sie im Juni von 11,5 Mona­ten aus, wie eine am Mitt­woch veröf­fent­lichte Umfrage des Münch­ner Ifo-Insti­tuts ergab. 

Die Lieferprobleme sind zu einem Dauerproblem für den Einzelhandel geworden. Auch in diesem Jahr wird es zu Weihnachten wieder Lücken in den Regalen geben.

Ifo-Experte Klaus Wohl­rabe

Welche Händler sind am meisten betroffen?

Am schlimms­ten sind dabei die Fahr­rad­händ­ler betrof­fen. Sie gehen mit 18 Mona­ten von der längs­ten Dauer der Engpässe aus. Gleich­zei­tig gaben in dieser Gruppe 100 Prozent der Unter­neh­men an, dass nicht alle bestell­ten Waren gelie­fert werden können. 

Im gesam­ten Einzel­han­del lag diese Quote bei 75,7 Prozent – das ist im Vergleich zum Mai ein leich­ter Rück­gang. Beson­ders häufig von Liefer­pro­ble­men betrof­fen sind auch Händ­ler von elek­tri­schen Haus­ge­rä­ten mit gut 98 Prozent, Auto­händ­ler und Baumärkte mit je gut 90 Prozent sowie Unter­hal­tungs­elek­tro­nik und Möbel mit jeweils gut 88 Prozent.

Entspanntere Lage für Lebensmittelhändler

Im Lebens­mit­tel­han­del entspannte sich die Lage: Im Mai hatten hier noch fast alle Unter­neh­men über Engpässe geklagt. Nun waren es 77 Prozent. Im Beklei­dungs­han­del sank der Anteil auf 54 Prozent. Lebens­mit­tel­han­del und Beklei­dung sind auch die beiden Berei­che, in denen mit 8,2 und 9 Mona­ten die kürzeste Dauer der Liefer­pro­bleme erwar­tet wird. 

Gründe für die Engpässe?

Ein Grund für die Probleme dürf­ten die Staus von Contai­ner­schif­fen in der Nord­see sein. Dem Kiel Insti­tut für Welt­wirt­schaft (IfW) zufolge stecken dort mehr als zwei Prozent der globa­len Fracht­ka­pa­zi­tät fest. Auch vor den chine­si­schen Häfen Shang­hai und Zheji­ang – wo Corona-Lock­downs wochen­lang das Be- und Entla­den verhin­der­ten – wächst die Warte­schlange: Dort stecken mehr als vier Prozent der globa­len Fracht­ka­pa­zi­tät fest. Dabei ist China der wich­tigste deut­sche Handel­s­part­ner.

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