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Mehr Geld für Mitarbeiter: Discounter erhöhen ihren Mindestlohn

Im Moment steigen die Preise in fast jedem Lebensbereich an - darauf reagieren die Discounter und wollen ihren Mitarbeitenden mehr Geld zahlen. Sollten das alle Arbeitgeber machen? Alles Wichtige zu der neuen Änderung lest ihr hier.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Discounter Deutschland Foto: Pa/PA Wire/dpa

Unsere Kollegen leisten täglich einen überdurchschnittlichen Einsatz und uns ist es ein zentrales Anliegen, dass dieser auch überdurchschnittlich und fair entlohnt wird.

Geschäftsleitungsvorsitzender bei Lidl in Deutschland, Christian Härtnagel

Lidl folgt damit dem Beispiel des Wett­be­wer­bers Aldi. 

Discounter erhöhen Mindestlohn

Der Mindest­lohn liegt damit bei den beiden größ­ten deut­schen Discoun­tern auch künf­tig deut­lich über dem erst im Juli 2022 auf 10,45 Euro gestie­ge­nen gesetz­li­chen Mindest­lohn. Der Discoun­ter Aldi kündigte schon im April an, dass man den Mindest­lohn für die Beschäf­tig­ten in Deut­sch­land ab Juni von 12,50 auf 14 Euro erhö­hen würde. Die Handels­kette reagiere damit auf die aktu­elle Welle von Preiss­tei­ge­run­gen, teilte Aldi Süd mit. 

Alles wird aktuell teurer, und das spüren natürlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Christian Härtnagel

Auch das Schwes­ter­un­ter­neh­men Aldi Nord hebe den Mindest­lohn im Gleich­schritt an, sagte ein Firmen­spre­cher. Der Mindest­lohn bei Aldi liegt damit auch künf­tig deut­lich über dem erst im Juli 2022 auf 10,45 Euro stei­gen­den gesetz­li­chen Mindest­lohn. Auch der Discoun­ter Lidl erhöht nun den Mindest­lohn für seine Beschäf­tig­ten in Deut­sch­land ab Juni von 12,50 auf 14 Euro. 

Sollten Löhne allgemein steigen?

Sehr viele Deut­sche sind sich einig: Deutli­che Lohn­er­hö­hun­gen sind erfor­der­lich, um die gestie­ge­nen Preise abzu­fe­dern. In eini­gen Bran­chen sind Gehalts­er­hö­hun­gen nicht unwahr­schein­lich, denn es stehen Tarif­ver­hand­lun­gen an. 

In den bisherigen Tarifabschlüssen ist noch kein übermäßiges Lohnwachstum zu sehen.

Achim Truger aus dem Wirtschaftssachverständigenrat des EZB-Rats

EZB besorgt

Die Infla­tion in Deut­sch­land ist wie im gesam­ten Euroraum im Laufe des vergan­ge­nen Jahres vor allem als Folge der Corona-Krise sprung­haft und viel stär­ker als allge­mein erwar­tet ange­stie­gen. Nun kam auch noch der Krieg in der Ukraine hinzu. Dabei ist die große Sorge, dass sich dieser Trend verfes­tigt – etwa dadurch, dass als Reak­tion auch die Löhne deut­lich stei­gen. Eine solche Spirale, die soge­nannte „Lohn-Preis-Spirale“, bei der sich Preise und Löhne gegen­sei­tig immer weiter hoch­schau­keln, gilt auch der EZB als zuneh­men­des Risiko, – zumal gleich­zei­tig die Infla­ti­ons­er­war­tun­gen spür­bar ange­zo­gen haben.