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4:3-Sensation: Al-Hilal schockt ManCity und Guardiola

Startrainer Pep Guardiola erlebt mit Manchester City ein Debakel bei der Club-WM. Al-Hilal aus Saudi-Arabien wirft Erling Haaland und Co. aus dem Turnier. Auch für Inter Mailand ist Schluss.

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Manchester City - Al-Hilal Phelan Ebenhack/AP/dpa

Orlando (dpa) - Pep Guardiola gratulierte noch kurz seinem überglücklichen Trainer-Kollegen Simone Inzaghi zum Sensationssieg, dann flüchtete der spanische Starcoach von Manchester City in die Stadion-Katakomben. «Es ist wirklich schade, wir waren so gut aufgestellt», sagte der enttäuschte Guardiola, der von einem «schwierigen Spiel» sprach, später. Der krasse Außenseiter Al-Hilal aus Saudi-Arabien hat bei der Club-WM in den USA in einem packenden Fußball-Krimi für eine echte Sensation im Achtelfinale gesorgt.

Inzaghi: Ohne Sauerstoff auf den Mount Everest

Das Team aus der Hauptstadt Riad besiegte Guardiolas Starensemble um Torjäger Erling Haaland in Orlando überraschend mit 4:3 (2:2, 0:1) nach Verlängerung. «Wir mussten den Mount Everest ohne Sauerstoff besteigen - und wir haben es geschafft. Alle Spieler waren in jeder Hinsicht außergewöhnlich», sagte Inzaghi, der nach dem Abpfiff ausgelassen jubelte.

«Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft gut spielt, aber wir fahren nach Hause, und jetzt ist es Zeit, uns auszuruhen, neue Kraft zu tanken und in der nächsten Saison wiederzukommen», sagte City-Coach Guardiola und befand: «Wir haben ihnen zwar erlaubt, Umschaltmomente zu kreieren, aber wir haben viel selbst geschaffen und waren insgesamt gut.»

Aber Al-Hilals herausragender Angreifer Marcos Leonardo avancierte mit seinem zweiten Treffer in der 112. Spielminute zum Matchwinner. Zuvor konnte der eingewechselte Phil Foden (104.) die erste Führung von Al-Hilal in der Verlängerung durch Kalidou Koulibaly (94.) noch ausgleichen. Das Camping World Stadium brodelte, die Zuschauer gingen begeistert mit. 

«Wir sind zu Recht bei der WM dabei»

«Wir wollten unsere Fertigkeiten zeigen gegen eine der besten Mannschaften der Welt», sagte der 34 Jahre alte Koulibaly, der wie viele Hilal-Profis früher in Europa spielte, unter anderem in England für den FC Chelsea: «Wir wollten zeigen, dass Al-Hilal viel Talent hat und wir zurecht hier bei der Club-WM dabei sind.» Es war ein großer Tag für den saudischen Fußball. 

Al-Hilal trifft nun im Viertelfinale auf Fluminense aus Brasilien, das am großen Tag der Außenseiter Stunden zuvor den Champions-League-Finalisten Inter Mailand mit 2:0 besiegen konnte.

Inzaghi ist erst wenige Wochen Trainer von Al-Hilal

In der regulären Spielzeit hatten Bernardo Silva (9.) und Haaland (55.) für das in der ersten Hälfte klar dominierende ManCity getroffen. Marcos Leonardo (46.) und Malcom (52.) wendeten jedoch nach der Pause in nur sieben Minuten die Partie. Torwart Bono hatte Hilal zuvor im Spiel gehalten. Der Marokkaner hielt prächtig, auch einmal gegen den früheren DFB-Kapitän Ilkay Gündogan (29.). 

Der Sieg von Al-Hilal ist auch das Werk des neuen Trainers Simone Inzaghi, der nach dem 0:5 mit Inter Mailand im Champions-League-Finale Ende Mai gegen Paris Saint-Germain nach Saudi-Arabien gewechselt war. Der 49 Jahre alte Italiener trifft nun in der nächsten Runde überraschend nicht auf seinen Ex-Verein, sondern Fluminense. Ein Außenseiter wird also sicher im Halbfinale stehen.

© dpa-infocom, dpa:250701-930-739508/7