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Geschlechter-Tests: Box-Olympiasiegerin nicht bei Turnier

Olympiasiegerin Imane Khelif startet nicht bei einem Box-Turnier in den Niederlanden. Die Organisatoren bedauern dies und geben dem Weltverband die Schuld.

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Imane Khelif Mauro Pimentel/AFP/dpa

Eindhoven (dpa) - Das Fehlen von Box-Olympiasiegerin Imane Khelif bei einem Turnier im niederländischen Eindhoven hat heftige Kritik der Organisatoren hervorgerufen. «Die Entscheidung zum Ausschluss von Imane ist nicht unsere. Wir bedauern dies», sagte der Mediendirektor des Turniers, Dirk Renders, der Nachrichtenagentur AP.

Die 26 Jahre alte Algerierin, die im Vorjahr in Paris Olympia-Gold holte, wollte in Eindhoven eigentlich erstmals wieder bei einem internationalen Turnier boxen. Sie darf nach Einführung verpflichtender Geschlechtertests durch den Verband World Boxing aber nicht antreten.

Bürgermeister verlangt Einladung von Khelif

Der vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannte Verband hatte bereits in der Vorwoche angekündigt, Khelif nicht für den Eindhoven Box Cup zuzulassen und Tests als «Teil einer neuen Richtlinie zu Geschlecht, Alter und Gewicht» angekündigt.

Während Olympia in Paris stand Khelif im Zentrum einer heftigen Geschlechter-Debatte. World Boxing hatte zuletzt erklärt, sie dürfe an keiner World-Boxing-Veranstaltung teilnehmen, bis sie sich einem genetischen Geschlechtstest gemäß den Regeln und Testverfahren von World Boxing unterzogen habe.

«So weit es uns angeht, sind alle Athleten in Eindhoven willkommen. Athleten auf der Basis umstrittener Geschlechtertests auszuschließen, passt nicht dazu», schrieb Eindhovens Bürgermeister Jeroen Dijsselbloem in einem Brief an den niederländischen Box-Verband und den internationalen Verband. Er forderte die Organisatoren auf, Khelif zumindest zu der Veranstaltung einzuladen.

© dpa-infocom, dpa:250606-930-637284/1