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Rang drei: Lipowitz schreibt weiter an seinem Tour-«Märchen»

Der dritte Platz in der Gesamtwertung und als Zugabe noch das Weiße Trikot: Für Florian Lipowitz verläuft seine erste Tour de France gerade märchenhaft - das soll bis Paris möglichst so weitergehen.

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Tour de France - 14. Etappe Mosa'ab Elshamy/AP/dpa

Luchon-Superbagnéres (dpa) - Florian Lipowitz fühlt sich bei der Tour de France «schon ein bisschen wie im Märchen.» Platz drei nach 14 Etappen und als Zugabe noch das Weiße Trikot des besten Jungprofis. Nach den überragenden Leistungen in den Pyrenäen darf der 24-Jährige bei seiner ersten Frankreich-Rundfahrt bereits vom Podium in Paris träumen. Lipowitz wäre seit 2006 der erste deutsche Radprofi, der auf dem Tour-Podest stehen würde. Damals belegte Andreas Klöden den zweiten Platz.

Im Gesamtklassement steht nur noch die Crème de la Crème des Welt-Radsports vor dem jungen Senkrechtstarter aus Schwaben: Tour-Dominator Tadej Pogacar und dessen Dauerrivale Jonas Vingegaard. 

«Ich bin hier ohne Erwartungen angereist. Dass es die ersten zwei Wochen so gut läuft, damit hätte ich nie gerechnet. Vor allem nach den ersten drei, vier Tagen, wo es mir nicht so gut ging», gestand Lipowitz mit breitem Lächeln nach der Kletterpartie über fast 5.000 Höhenmetern hinauf zur Skistation Luchon-Superbagnéres. «Da geht ein Traum in Erfüllung.»

Lipowitz: «Ich kann vorne mitfahren» 

An seinem Ziel, «einfach in Paris anzukommen», habe sich nichts geändert. Dennoch ordnete Lipowitz seine starken Leistungen in den Pyrenäen realistisch ein: «Ich denke, ich habe bis jetzt schon viel gezeigt. Ich kann vorne mitfahren.» Die dritte Woche mit den schweren Alpen-Etappen werde die entscheidende, erklärte der ehemalige Biathlet. «Ich hoffe, dass die Beine durchhalten und auch die letzte Woche gut überstehen. Ich werde mein Bestes geben.» 

Mit dem Verlauf der letzten drei harten Tage im Hochgebirge sei er «sehr happy». «Der Respekt vor den Pyrenäen war groß. Aber wir sind super gut durchgekommen.» Mit «wir» meint der Senkrechtstarter des deutschen Red-Bull-Rennstalls auch seinen routinierten Teamkollegen Primoz Roglic. Lipowitz liegt in der Gesamtwertung aber bereits knapp zweieinhalb Minuten vor dem viermaligen Vuelta-Gewinner aus Slowenien. 

Mitgefühl für Konkurrent Evenepoel

Nach seiner ersten Siegerehrung auf der großen, gelben Tour-Bühne in Luchon-Superbagnéres dachte der neue Träger des Weißen Trikots aber auch an den Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel. Der Belgier, der vor der Etappe noch vor Lipowitz auf Rang drei lag, stiegt am legendären Col du Tourmalet entkräftet vom Rad und gab auf. 

«Es ist immer traurig, wenn jemand die Tour verlässt. Remco war ein Kandidat für das Weiße Trikot und vor allem für Platz drei. Es tut mir sehr leid. Ich hoffe, dass er sich schnell erholt», sagte Lipowitz.

© dpa-infocom, dpa:250720-930-817499/1