Max Giesinger: Oft zu streng mit mir selbst
Sänger Max Giesinger fragt sich oft, ob er noch besser sein könnte - als Musiker und im Alltag. Doch den Perfektionismus möchte er ablegen.


Hamburg (dpa) - Max Giesinger hat eigenen Angaben nach hohe Ansprüche an sich selbst. «Ich konzentriere mich oft auf die fünf Prozent, die nicht laufen, statt auf die 95 Prozent, die gut sind», sagte der Sänger in einem Interview mit der «Bild». Er wolle oft alles perfekt machen. «Und wenn ich dem nicht gerecht werde, bin ich schnell unzufrieden. Ich bin da oft zu streng mit mir selbst.»
Der 36-Jährige («80 Millionen», «Wenn sie tanzt») fühle sich «ab und zu immer noch lost», also verloren. Wahrscheinlich brauche er das, um seine Musik zu machen. «Irgendetwas in mir fühlt sich wohl in der Rolle des Nicht-Ankommen-Wollenden. Ich frage mich manchmal: Ist das jetzt schon die beste Version meiner selbst – oder geht da noch was?»
«Das ist mir manchmal zu viel.»
Mehr gehe immer: mehr Sport, bessere Ernährung, mehr Songs schreiben - «oder ich entspanne mich einfach mal und bin zufrieden mit dem, was ich habe», so Giesinger. Eigentlich sei er ein entspannter und spontaner Typ, vor allem in seinem Habitat, der Musik. «Aber eine Person des öffentlichen Lebens zu sein – das ist mir manchmal zu viel.»
Er sei überzeugt, dass viele Künstler mit sich selbst hadern. Daraus entstehe auch Kreativität. «Der Zweifel war sicher auch der Grund, warum ich immer noch besser sein wollte, ein besserer Sänger und Entertainer.» Trotzdem sei er inzwischen «etwas milder mit mir».