Cyberangriff: Flughafen BER arbeitet Rückstau an Gepäck ab
Nach dem Cyberangriff auf einen IT-Dienstleister läuft der Betrieb am BER stabiler. Viele Kräfte wurden nun zur Abarbeitung des Gepäckbergs zusammengezogen.


Berlin (dpa) - Am Flughafen Berlin-Brandenburg gibt es nach dem Cyberangriff auf einen IT-Dienstleister weiter Probleme an den Check-in-Schaltern, einem Sprecher zufolge aber «keine ungewöhnlichen Warteschlangen» mehr. «Wir haben die große Abreisewelle am frühen Morgen schon gut hinter uns gebracht», sagte der Flughafensprecher. Es gebe bei einigen Flügen Verspätungen, Stornierungen seien ihm aber bisher nicht bekannt.
Der Sprecher betonte, dass die Fluggäste die Möglichkeiten zum Self-Check-in nutzen sollten. Diese funktionierten problemlos, weil dafür ein anderes IT-System genutzt werde.
Auch Flughafenfeuerwehr arbeitet Gepäckrückstau auf
Für den weiteren Verlauf des Tages zeigte er sich zuversichtlich - auch, weil deutlich weniger Fluggäste erwartet werden als noch am Montag. «Gestern hatten wir 89.000 Passagiere, heute sind es 79.000», sagte der Sprecher. Am Montag reisten viele Menschen nach dem Marathon aus Berlin ab.
«Wir haben nun alle Kräfte zusammengezogen, um den Rückstau an Gepäck abzuarbeiten», sagte der Flughafensprecher. Auch die Flughafenfeuerwehr helfe dabei mit.
Angriff mit Schadsoftware
Der IT-Dienstleister Collins Aerospace war am Freitagabend zur Zielscheibe eines Cyberangriffs geworden. Der Hackerangriff legte die gemeinsamen elektronischen Systeme lahm, die über die Plattform des Anbieters liefen. Nach Angaben der EU-Cybersicherheitsagentur ENISA handelte es sich um einen Angriff mit sogenannter Ransomware, also Schadsoftware, die Daten und Systeme verschlüsselt und erst gegen Zahlung eines Lösegeldes wieder freigibt.
Wegen der Attacke meldeten vier europäische Flughäfen Probleme bei der Passagierabfertigung - neben Berlin waren dies Brüssel, Dublin und London Heathrow. Die anderen großen deutschen Flughäfen waren nicht betroffen.