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Freibäder in der Seine in Paris sind Riesenerfolg

Seit langem wollten die Pariser wieder in der Seine schwimmen. Aber es gab Sorge um die Wasserqualität. Die drei im Juli eröffneten Freibäder kommen nun aber richtig gut an.

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Freibäder in der Seine in Paris sind Riesenerfolg Aurelien Morissard/AP/dpa

Paris (dpa) - Die nach über 100 Jahren Schwimmverbot in der Seine in Paris eröffneten Freibäder kommen bei Bewohner und Touristen gut an. Seit dem Start der drei Bäder Anfang Juli haben bereits mehr als 80.000 Menschen die eintrittsfreien Schwimmstätten genutzt, wie die Stadt Paris mitteilte. Besonders während der jüngsten Hitzewelle nutzten viele Menschen eine Abkühlung in der Seine. Eigentlich sollen die Freibäder Ende August wieder schließen, die Stadt Paris prüft aber, ob der Schwimmspaß bis in den September hinein verlängert werden kann.

Keine Erkrankungen gemeldet

Lange Zeit gab es Skepsis, ob die Qualität des Wassers tatsächlich gut genug ist, um in der Seine wieder schwimmen zu können. Aber bislang seien keinerlei schwerwiegenden Erkrankung von Schwimmern gemeldet worden, teilte die regionale Gesundheitsbehörde (ARS) mit, wie die Zeitung «Le Figaro» berichtete. Die Qualität des Flusses wird während der Eröffnung der Bäder engmaschig kontrolliert. Im Juli blieben die Bäder an 13 Tagen wegen schlechten Wetters und der Gefahr einer verringerten Wasserqualität geschlossen.

Die neuen Bäder werden jeweils den Sommer über betrieben, wofür Installationen wie schwimmende Pontons und Container genutzt werden, die im Winter entfernt werden. Es gibt auch Umkleiden und Duschen sowie Platz zum Sonnenbaden.

Milliardeninvestition macht Wasser sauberer

Offiziell verboten wurde das Schwimmen in der Seine 1923, bis Anfang der 60er-Jahre wurde es aber durchaus noch praktiziert. Der langgehegte Wunsch, wieder in der Seine schwimmen zu können, wurde erst nach Investitionen von rund 1,4 Milliarden Euro Wirklichkeit, die in die Modernisierung von Kläranlagen und das Abwassersystem flossen.

Als Erste profitierten während der Olympischen Spiele im vergangenen Sommer Wassersportler von den Investitionen. Weil die Wasserqualität da noch schwankte, mussten manche Schwimmwettkämpfe während der Spiele verschoben werden. Dass die Seine deutlich sauberer geworden ist, zeigt sich auch daran, dass die Zahl der dort vorkommenden Fischarten von drei auf wieder über 30 gestiegen ist. Auch drei vom Aussterben bedrohte Muschelarten wurden in dem Fluss entdeckt.

© dpa-infocom, dpa:250822-930-945590/1