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Mehrere Waldbrände halten Feuerwehren im Osten in Atem

Mit der Trockenheit kommen Waldbrände, die sich teils schnell ausbreiten. Mehrere frühere Truppenübungsplätze sind betroffen.

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Waldbrand in der Gohrischheide Daniel Wagner/dpa

Riesa/Berlin (dpa) - Gleich an mehreren Orten im Osten Deutschlands kämpft die Feuerwehr mit Waldbränden. Wegen des Feuers in der Gohrischheide an der Grenze von Sachsen und Brandenburg wurde der Ort Heidehäuser mit einem Wohnheim für Schwerbehinderte evakuiert. Das teilte der stellvertretende Gemeindewehrleiter in Zeithain, Raiko Riedel, mit. Betroffen seien insgesamt rund 100 Menschen, davon etwa 45 Heimbewohner.

«Bitte verlassen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit alle Gebäude in der Ortslage Heidehäuser umgehend in Richtung Lichtensee», hieß es bei der Warn-App Nina. Man solle nur das Notwendigste mitnehmen, wurde geraten.

Die Brandausdehnung habe sich seit dem Mittag mehr als verzehnfacht, sagte der stellvertretende Gemeindewehrleiter. Inzwischen seien rund 600 Hektar Fläche von dem Feuer betroffen. Rund 180 Einsatzkräfte seien vor Ort. Das Areal wurde früher als Truppenübungsgelände genutzt. 

«Brand ist eskaliert»

«Der Brand ist eskaliert», sagte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel. Es brenne auf der kompletten Fläche der Heide. Einsatzkräfte aus Brandenburg hätten sich aufgebaut an der Grenze.

Zuvor hatte Brandenburgs Innenminister René Wilke (parteilos, für SPD) mitgeteilt, die Ländergrenze zu Brandenburg sei durch das Feuer überschritten. Eine Feuerwehrfrau und ein Feuerwehrmann hätten Verbrennungen im Einsatz erlitten und seien schwer verletzt worden. 65 Einsatzkräfte aus Brandenburg seien im Einsatz.

Katastrophenalarm im Landkreis Saalfeld in Thüringen ausgelöst

Wegen eines Waldbrands im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Starke Winde hätten ein Feuer am Nachmittag angefacht, sagte ein Sprecher des Landkreises. Zunächst hätten 10 Hektar gebrannt, inzwischen stünden rund 250 Hektar in Flammen. Mehr als 200 Einsatzkräfte seien vor Ort, dazu helfe ein Polizeihubschrauber bei den Löscharbeiten. Es gebe zahlreiche Glutnester in dem Waldgebiet.

Fernverkehr der Bahn beeinträchtigt

Ein weiterer Brand führte zu Beeinträchtigungen im Fernverkehr der Bahn in Thüringen. Wegen eines Feuerwehreinsatzes in Gleisnähe sei die Strecke zwischen Erfurt und Gotha gesperrt, teilte die Bahn mit. Dadurch komme es unter anderem bei ICE-Zügen von Leipzig über Erfurt und Fulda bis Frankfurt zu Verspätungen und Ausfällen.

Auch auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog in Brandenburg brach ein Waldbrand aus. Es brenne derzeit auf rund 40 Hektar Fläche, sagte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Engel. Wegen der hohen Munitionsbelastung kommen die Einsatzkräfte ihm zufolge vom Boden nicht an die Flammen heran. Die Bundespolizei sei mit Hubschraubern vor Ort, um das Feuer zu bekämpfen. Es brenne derzeit aber weit entfernt von Ortslagen, so der Waldbrandschutzbeauftragte, eine Evakuierung sei nicht absehbar. 2023 loderte der größte Waldbrand in Jüterbog, dabei waren 688 Hektar betroffen.

Feuerwehr löscht Brand an Bahnstrecke

Ein Feuer an einer Bahnstrecke zwischen Magdeburg und Halle konnte die Feuerwehr unter Kontrolle bringen. Rund 250 Einsatzkräfte waren hier vor Ort. Der Brand erstreckte sich laut Feuerwehr auf einer Fläche von rund 24 Hektar. Um genügend Löschwasser an die verschiedenen Brandherde zu bringen, unterstützten auch Landwirte beim Transport des Wassers.

© dpa-infocom, dpa:250702-930-749601/2