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Verurteilter Mörder Erik Menendez bleibt in Haft

Mehr als 35 Jahre nach der Ermordung ihrer Eltern hoffen die Menendez-Brüder Lyle und Erik auf Haftentlassung. Zumindest für einen hat sich diese Hoffnung vorerst zerschlagen.

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Erik Menendez (l) und sein Bruder Lyle Menendez Uncredited/California Dept. of Corrections via AP/dpa

Los Angeles (dpa) - Der verurteilte Mörder Erik Menendez bleibt erst einmal in Haft. Ein Bewährungsausschuss im US-Bundesstaat Kalifornien lehnte eine vorzeitige Freilassung nach einer zehnstündigen Anhörung am Donnerstag (Ortszeit) ab. Menendez sei weiterhin ein großes Risiko für die öffentliche Sicherheit, erklärte das Gremium laut US-Medien. Im Fall seines ebenfalls inhaftierten Bruders Lyle soll es an diesem Freitag eine Anhörung geben. 

Schockierende Tat in Beverly Hills

Erik und Lyle Menendez sitzen seit 1990 hinter Gitter. Sie waren nach einer schockierenden Gewalttat in Beverly Hills festgenommen worden. 1989 hatten die damals 19 und 21 Jahre alten Brüder ihre wohlhabenden Eltern Jose und Kitty Menendez im Wohnzimmer ihres Elternhauses erschossen. Das Interesse an dem Fall war wieder gestiegen, nachdem zwei Netflix-Produktionen das Mord- und Justizspektakel 2024 aufgerollt hatten. 

Im Mai dieses Jahres hatte ein Richter in Los Angeles für die Brüder ein neues Strafmaß von 50 Jahren Haft festgesetzt. Damit eröffnete er den beiden die Möglichkeit auf eine Freilassung auf Bewährung. Zudem könnte der kalifornische Gouverneur die Brüder begnadigen. 

Vorwürfe von Missbrauch

Anfangs leugneten die Brüder die Tat. Später erklärten sie, sie seien jahrelang von ihren Eltern sexuell, psychisch und körperlich missbraucht worden und hätten aus Angst vor ihnen gehandelt. Im ersten Strafprozess gegen die Millionärssöhne gab es Schilderungen über Missbrauch durch den Vater. Doch am Ende platzte das Verfahren - die Geschworenen konnten sich 1994 nicht einstimmig auf ein Urteil einigen.

In einem zweiten Prozess wurden die Brüder 1996 dann wegen Doppelmordes schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit einer Freilassung verurteilt. In diesem Verfahren hatte der zuständige Richter Aussagen über den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch weitgehend untersagt. Laut der Staatsanwaltschaft töteten die Brüder aus Habgier, um an das Vermögen ihrer Eltern heranzukommen.

© dpa-infocom, dpa:250822-930-941575/2