Das ist neu im Schuljahr 2025 in Bayern
Am Dienstag, den 16.09.2025, beginnt in Bayern das neue Schuljahr - mit rund 46.000 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern. Neben spannenden Neuerungen wie mehr Bewegung und Medienkompetenz bleibt der Lehrermangel eine große Herausforderung. Was euch im Schuljahr 2025/2026 erwartet, lest ihr hier.


Am Dienstag, den 16.09.2025, ist es soweit: Für rund 1,76 Millionen Schülerinnen und Schüler in Bayern beginnt das neue Schuljahr. Besonders aufregend wird es für die 132.000 Erstklässler, die ihre Schullaufbahn starten. Mit einem Zuwachs von 46.000 Schülern im Vergleich zum Vorjahr stehen Bayerns Schulen vor neuen Herausforderungen und spannenden Neuerungen.
Mehr Schüler, mehr Bewegung, mehr Medienkompetenz
Unter dem Motto „Fit für die Zukunft“ setzt das bayerische Kultusministerium in diesem Schuljahr auf klare Schwerpunkte:
- Mehr Bewegung: An Grundschulen wird die sogenannte „Bewegungs-Halbestunde“ eingeführt, um den Anteil an verbindlichen Bewegungseinheiten zu erhöhen.
- Mehr Medienkompetenz: Mit dem neuen „digitalkompass.schule“ sollen Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 8 besser auf die digitale Welt vorbereitet werden. Der „Tablet-Kompass“ und der „KI-Kompass“ starten bereits in diesem Schuljahr, während der „Social Media-Kompass“ später folgt.
- Digitalisierung mit Augenmaß: Gerade in den ersten Schuljahren sollen Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen im Vordergrund stehen. Die Bildschirmzeit für Grundschüler wird auf 20 Minuten am Stück begrenzt.
Verpflichtender Besuch von NS-Gedenkstätten
Ein weiterer wichtiger Schritt in der politischen Bildung: Ab diesem Schuljahr wird der Besuch einer NS-Gedenkstätte auch für Mittelschüler verpflichtend. Gymnasiasten und Realschüler besuchen bereits einmal in ihrer Schullaufbahn Orte wie das ehemalige Konzentrationslager in Dachau.
Für Kultusministerin Stolz gehört es zu den wichtigsten Erfahrungen der Schulzeit, solche Orte „mit eigenen Augen gesehen zu haben“. Die Ausweitung auf Mittelschulen wurde bereits im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern vereinbart.
Die Grünen im bayerischen Landtag fordern jedoch mehr: Sie kritisieren, dass die vor einem Jahr eingeführte Verfassungsviertelstunde nicht ausreiche, und plädieren für ein flächendeckendes Fach „Politik und Gesellschaft“ ab der 5. Klasse.
Lehrermangel bleibt eine Herausforderung
Trotz der positiven Neuerungen bleibt der Lehrermangel ein großes Thema. Kultusministerin Anna Stolz betonte, dass die Situation weiterhin angespannt sei, zeigte sich aber optimistisch:
- 1.300 neue Stellen wurden geschaffen, insgesamt gab es 4.200 Neueinstellungen.
Zusätzlich wurden 600 Stellen für multiprofessionelle Kräfte wie pädagogische Unterstützungskräfte geschaffen. - Quereinsteiger spielen eine immer größere Rolle: 570 von ihnen starten in die Lehrerausbildung.
- Besonders an den Gymnasien wird der Lehrermangel spürbar, da durch die Wiedereinführung der 13. Jahrgangsstufe rund 30.000 zusätzliche Schüler hinzukommen.
Lehrermangel: Unklare Perspektive ab 2026
Während das aktuelle Schuljahr gut vorbereitet scheint, gibt es für die Zukunft noch viele offene Fragen. Ab dem Schuljahr 2026/27 gilt in Bayern ein Stellenmoratorium, das die Schaffung neuer Lehrerstellen untersagt. Neueinstellungen sind dann nur noch für frei werdende Posten möglich.
Lehrerverbände warnen bereits vor den Folgen: Besonders an den Realschulen könnte es bis 2032 eine Deckungslücke von 780 Lehrkräften geben.
Neue Deutschklassen für bessere Integration
Eine weitere Neuerung im neuen Schuljahre sind die schulartunabhängigen Deutschklassen. Dieses Modellprojekt richtet sich an Kinder und Jugendliche ohne Schulerfahrung, um ihnen den Einstieg ins deutsche Bildungssystem zu erleichtern.
Unangekündigte Leistungsnachweise bleiben
Auch die ungeliebten, unangekündigten Exen bleiben Teil des Schulalltags. Laut Kultusministerin Stolz sollen sie Schülern helfen, spontane Situationen besser zu meistern. Kritiker sehen darin jedoch eine zusätzliche Belastung für die Schüler.