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Schulschwänzer in Bayern: Hier machen Schüler am häufigsten blau

Wenn junge Leute unentschuldigt nicht in der Schule erscheinen, können die Gründe recht vielfältig sein. Nicht sofort wird das Versäumnis daher geahndet. Irgendwann aber flattert ein Bußgeldbescheid ins Haus. Dann kann es teuer werden.

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Städte und Gemeinden in Bayern haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Bußgeldbescheide wegen Schulschwänzens verschickt als noch ein Jahr davor. Das ergab eine Umfrage* der Deutschen Presse-Agentur. 

Den größten Zuwachs in absoluten Zahlen verzeichnete die Stadt Augsburg. Dort wurden 688 Bußgeldbescheide mit einem Gesamtbetrag von rund 365.400 Euro ausgestellt, 67 Bescheide mehr als noch 2018. Relativ betrachtet stieg im niederbayerischen Landkreis Passau die Zahl der Bußgeldbescheide für Schulschwänzer beträchtlich, dort gab es 2019 mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (+105,88%).

Bußgeldbescheide für Schulschwänzer in Bayern Quelle: Umfrage der Dpa

Auch im mittelfränkischen Landkreis Ansbach stieg die absolute Zahl von 92 Bescheiden 2018 auf 146 Bescheide 2019 (+54), der Gesamtbetrag belief sich dort auf rund 38.300 Euro.

Hier gingen die Bußgeld-Bescheide zurück

Positiv ist die Entwicklung im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm: Dort gab es absolut betrachtet den stärksten Rückgang unter den befragten Städten und Landkreisen. Hier wurden mit 140 Bußgeldbescheiden 2019 genau 60 weniger als noch im Jahr davor ausgestellt. Den größten prozentualen Rückgang verzeichnet der oberfränkische Landkreis Coburg (-36,36 Prozent). Die wenigsten Bußgeldbescheide, nämlich 6, wurden 2019 im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen erlassen.

München kassiert von Schulschwänzern am meisten

Spitzenreiter unter den befragten Städten und Landkreisen ist in absoluten Zahlen die Stadt München mit 2.137 Bußgeldbescheiden 2019 und einem Gesamtbetrag von rund 487.500 Euro - was aber auch in Relation zur Größe der Stadt gesehen werden muss.

Diese Schüler schwänzten am häufigsten

Mit Abstand am häufigsten wurden in Bayern Bußgeldbescheide gegen Berufsschüler erlassen, gefolgt von Mittelschülern. Die Bußgeldbescheide decken aber nicht alle Fälle ab, in denen Schüler unentschuldigt gefehlt haben, sagte Gerald Federle vom Bildungsreferat der Stadt Augsburg: „Ein erstmalig unentschuldigtes Fehlen vom Unterricht führt nicht direkt zur Einleitung eines Bußgeldverfahrens. Die Schulen sprechen üblicherweise zunächst Verwarnungen oder ähnliches aus.“

Das Verhängen einer Geldbuße ist einem Sprecher des Bayerischen Kultusministeriums zufolge ein Ausnahmefall: „Wenn volljährige Schulpflichtige vorsätzlich nicht am Unterricht teilnehmen beziehungsweise Erziehungsberechtigte nicht dafür sorgen, dass ihre Kinder den Unterricht besuchen, stellt dies eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Vorher finden in der Regel Gespräche mit dem betroffenen Schüler, der betroffenen Schülerin und den Erziehungsberechtigten sowie gegebenenfalls dem Schulpsychologen statt.“

Keine Bußgeld-Bescheide wegen „Fridays-for-Future“-Demos

Weshalb die Zahl der Bußgeldbescheide 2019 gestiegen ist, lässt sich nicht eindeutig klären. Einer Sprecherin des Landratsamtes Pfaffenhofen an der Ilm zufolge unterliegen die Zahlen immer starken Schwankungen. Einen Grund konnten aber alle 14 befragten Städte und Landkreise ausschließen: Kein Bußgeldbescheid wurde 2019 auf Grund der Teilnahme an einer „Fridays-for-Future“-Demonstration während der Schulzeit ausgestellt. „Das hängt jedoch auch wesentlich damit zusammen, dass die Schulen von Seiten der Staatlichen Schulaufsichtsbehörden angehalten sind, entsprechende Abwesenheiten nicht mit allen Mittel zu ahnden, sondern den Fokus beispielsweise auf pädagogische Maßnahmen, etwa Nacharbeit mit Schwerpunkt Umwelterziehung, zu richten“, sagte Federle vom Bildungsreferat der Stadt Augsburg.

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