Ab wann gehört man eigentlich zur Mittel, Ober oder Unterschicht?

In Bayern, einem der wohlhabendsten Bundesländer Deutschlands, stellt sich die Frage: Ab wann kann man sich zur Mittelschicht zählen? 

Die Arbeit­neh­mer in Bayern haben im Jahr 2021 im Mittel 3663 Euro brutto erzielt. Bayern liegt damit über dem mitt­le­ren Einkom­men für Deut­sch­land, das die Bunde­s­agen­tur für Arbeit mit 3516 Euro ange­ge­ben hatte. Voll­zeit­be­schäf­tigte Frauen verdien­ten im Mittel 15,9 Prozent weni­ger als Männer. Das Medi­anein­kom­men ist nicht das Durch­schnitt­s­ein­kom­men. Es bedeu­tet, dass in Bayern genau die Hälfte der sozi­a­l­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten weni­ger als 3663 Euro verdient hat, die andere Hälfte mehr.

Die Definition der Mittelschicht in Bayern hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Einkommen, Bildungsniveau, Wohnsituation, beruflicher Stellung und Konsumverhalten. Die genannten Merkmale dienen als Anhaltspunkte, können jedoch individuell variieren. Laut der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) beträgt die Mittelschicht 75-150 Prozent des Medianeinkommens. Das Medianeinkommen liegt laut DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.) zwischen 70 und 150 Prozent und IW (Institut der deutschen Wirtschaft) zwischen 80 und 200 Prozent.

Die aktuellsten Informationen stammen aus dem Jahr 2019. In Deutschland betrug das Durchschnittseinkommen pro Person und Monat 2.109 Euro netto:

• OECD: Zwischen 1.582 Euro und 3.164 Euro.
• DIW: Zwischen 1.476 Euro und 3.164 Euro.
• IW: Zwischen 1.687 Euro bis 4.218 Euro.
  

Die Vorbil­dung spielt für die Höhe der Einkom­men eine entschei­dende Rolle. Arbeit­neh­mer ohne Berufs­ab­schluss hätten im vergan­ge­nen Jahr ein mitt­le­res Einkom­men von 2665 Euro erzielt, Beschäf­tig­ten mit aner­kann­tem Berufs­ab­schluss von 3496 Euro. Bei Akade­mi­kern habe der Verdienst bei 5741 Euro gele­gen.