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Gehaltscheck: Wo steht euer Job?

Seid ihr neugierig, wie euer Gehalt im Vergleich zu anderen Berufen in Deutschland abschneidet? Wir haben den Check für euch.

Geldmünzen Geld & Recht Foto: darshika/Adobe Stock

In einer Welt, in der das Gehalt nicht nur ein Tabuthema ist, sondern auch ein entscheidender Faktor für Lebensqualität und Zufriedenheit, ist es essenziell, zu wissen, wo man steht. Mit den neuesten Daten von ZEIT ONLINE und des aktuellen Gehaltsreports 2024 bei Stepstone könnt ihr jetzt euren Gehaltscheck machen. 

Was ist der Median?

Der Median ist ein statistischer Wert, der angibt, dass genau die Hälfte der Gehälter über und die andere Hälfte unter diesem Wert liegt. Im Gegensatz zum Durchschnittsgehalt, das durch sehr hohe oder sehr niedrige Einkommen verzerrt werden kann, bietet der Median ein realistischeres Bild der Gehaltslandschaft. In Deutschland beträgt das Medianeinkommen derzeit 43.750 € brutto pro Jahr, was als Vergleichswert für euer eigenes Gehalt dienen kann.

Wie groß sind die Gehaltsunterschiede in Deutschland?

Die Gehaltsunterschiede in Deutschland sind enorm. Mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von 3.646 Euro monatlich für sozialversicherungspflichtige Vollzeitjobs zeigt sich eine breite Palette an Einkommen. ZEIT ONLINE hat fast 600 Berufe analysiert und festgestellt, dass 20 Prozent der Beschäftigten, darunter Friseure, Kosmetikerinnen, Buchhändlerinnen und Fitnesstrainer, mit einem Bruttogehalt von 2.560 Euro oder weniger zu den Geringverdienern zählen.

  • In den letzten Jahren haben insbesondere Altenpfleger und Taxifahrer deutliche Gehaltssteigerungen von 24,8 Prozent bzw. 31,3 Prozent im Vergleich zu 2013 erlebt. Diese Entwicklungen sind teilweise auf politische Maßnahmen wie Pflegemindestlöhne und Tariflohnpflicht zurückzuführen. Im Bereich der Taxifahrer hat zudem die digitale Erfassung und transparentere Abrechnung von Fahrten zu einer Verbesserung der Einkommenssituation beigetragen.
  • Im Gegensatz dazu stehen Berufe wie Postboten und Lieferanten, insbesondere bei neuen Lieferdiensten, die oft von gering qualifizierten Beschäftigten ausgeübt werden und zu einem Sinken des Mediangehalts führen.

    Wie beeinflusst die Berufserfahrung euer Gehalt?

    Berufserfahrung ist ein Schlüsselfaktor für das Gehalt. Mit zunehmender Erfahrung steigt in der Regel auch das Einkommen. Der Gehaltsreport zeigt, dass Arbeitnehmer mit weniger als einem Jahr Erfahrung ein Median-Gehalt von 38.250 € erzielen, während diejenigen mit 11-25 Jahren Erfahrung im Median 48.000 € verdienen. Dies verdeutlicht, wie wertvoll Erfahrung für Arbeitgeber ist und wie sie sich in der Gehaltsstruktur niederschlägt.

    Welche Berufe verdienen am meisten und am wenigsten?

    • Die Gehaltsdaten offenbaren, dass Hilfsarbeiter und Quereinsteiger oft nur den Mindestlohn erhalten
    • Berufe wie Erzieherinnen, Lokführer oder Kaufleute im Groß- und Außenhandel liegen mit ihren Gehältern nahe am bundesweiten Median von 3.646 Euro, wobei einige leicht darüber oder darunter liegen. 
    • Im Gegensatz dazu stehen hoch qualifizierte Berufe wie Ärzte, Rechtsanwälte oder Unternehmensvorstände, die mit Bruttogehältern von über 6.750 Euro monatlich zu den oberen 20 Prozent der Einkommensbezieher gehören.

    Welchen Unterschied macht der Bildungshintergrund?

    Euer Bildungshintergrund ist ein weiterer entscheidender Faktor für euer Gehalt. Akademiker verdienen im Median 57.500 €, während Nicht-Akademiker auf 41.000 € kommen. Dies zeigt, dass höhere Bildungsabschlüsse oft zu höheren Gehältern führen und die Tür zu spezialisierten und besser bezahlten Berufen öffnen. Aber nicht immer führt eine lange Ausbildung oder ein Studium zu einem hohen Einkommen. So verdienen beispielsweise Bank- und Versicherungskaufleute auffällig mehr als andere Angestellte in Ausbildungsberufen, während Sozialarbeiter trotz langer Studienzeit vergleichsweise wenig verdienen.

    Wie verändert die Unternehmensgröße euer Gehalt?

    Die Größe des Unternehmens, für das ihr arbeitet, kann einen erheblichen Einfluss auf euer Gehalt haben. Größere Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern zahlen im Median 53.500 €, während kleinere Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern im Median 38.500 € zahlen. Größere Unternehmen haben oft mehr Ressourcen für höhere Gehälter und bieten umfangreichere Sozialleistungen.

    Was ist der Gender-Pay-Gap und wie wirkt er sich auf euer Gehalt aus?

    Der Gender-Pay-Gap ist die prozentuale Differenz zwischen den Durchschnittsgehältern von Männern und Frauen. In Deutschland verdienen Frauen durchschnittlich 12,4 % weniger als Männer. Dieser Unterschied ist ein klares Zeichen für bestehende Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt und ein wichtiger Indikator für die Notwendigkeit von mehr Gleichberechtigung in der Bezahlung.

    Vor etwa zehn Jahren waren mehr als 20 Prozent der Männer in Spitzenverdienstberufen tätig, während nur vier Prozent der Frauen in diesen hoch bezahlten Jobs zu finden waren. Umgekehrt war der Anteil der Frauen in niedrig bezahlten Berufen mit fast 25 Prozent deutlich höher als der der Männer mit nur vier Prozent. Die Lohnentwicklung der letzten Jahre zeigt jedoch, dass Frauen aufholen. Zwischen 2013 und 2022 sind ihre Löhne um 9,6 Prozent gestiegen, während die Löhne der Männer im gleichen Zeitraum nur um 1,8 Prozent zugenommen haben. Trotz dieses Fortschritts besteht weiterhin eine deutliche Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. 

    Wie könnt ihr euer Gehalt überprüfen und verhandeln?

    Ein wichtiger Schritt, um euer Gehalt zu überprüfen, ist die Nutzung von Online-Tools wie dem Stepstone Gehaltsplaner oder dem neuen Tool von ZEIT ONLINE. Diese geben euch eine Einschätzung, was ihr in eurem Beruf verdienen könntet. Zudem ist es wichtig, sich gut auf Gehaltsverhandlungen vorzubereiten, indem ihr eure Qualifikationen und Erfolge kennen und argumentativ darlegen könnt. Das Entgelttransparenzgesetz gibt euch zudem das Recht, das Gespräch über Gehalt zu suchen und für mehr Transparenz zu sorgen.

    Wie wird sich der Arbeitsmarkt bis 2035 verändern?

    Die Prognosen zeigen, dass bis 2035 bis zu sieben Millionen Arbeitskräfte in Deutschland fehlen könnten. Dies könnte die Verhandlungsposition vieler Angestellter stärken und zu höheren Gehältern führen, insbesondere in Branchen, in denen bereits heute ein Fachkräftemangel herrscht.

    OMR Podcast

    OMR-Gründer Philipp Westermeyer trifft regelmäßig die spannendsten Menschen aus der Digital- und Wirtschaftswelt zum Gespräch. Im OMR Podcast spricht er mit ihnen über ihre Karriere, ihre Erfolgsrezepte und aktuelle Entwicklungen in der Welt. Hört jeden Mittwoch und Sonntag eine neue Folge.

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