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Alzheimer-Forschung: Mögliche Übertragung durch alte medizinische Praxis

Eine neue Studie britischer Wissenschaftler legt nahe, dass die Alzheimer-Krankheit unter bestimmten, sehr seltenen Umständen übertragbar sein könnte.

Alzheimer vererbbar Gesundheit Foto: adobe stock / Mangostar

Eine neue Studie britischer Wissenschaftler legt nahe, dass die Alzheimer-Krankheit unter bestimmten, sehr seltenen Umständen übertragbar sein könnte. Die Forschung konzentrierte sich auf Personen, die als Kinder mit Wachstumshormonen behandelt wurden, die aus menschlichem Gehirngewebe extrahiert wurden – eine Methode, die bis 1985 praktiziert wurde. Einige dieser Personen entwickelten später ungewöhnlich früh Alzheimer-Symptome, was die Frage aufwirft, ob die Krankheit durch die Hormonbehandlung übertragen wurde.

Die Untersuchten

Die in Nature Medicine veröffentlichte Studie berichtet von acht Fällen, in denen die Betroffenen keine genetische Veranlagung für Alzheimer aufwiesen, was die Theorie einer iatrogenen, also durch medizinische Eingriffe verursachten, Form der Krankheit stützt. Die Forscher der National Prion Clinic in London argumentieren, dass die Alzheimer-Krankheit als potenziell übertragbare Störung anerkannt werden sollte.

Wichtige Erkenntnis

Deutsche Experten wie Mathias Jucker und Inga Zerr reagieren gegenüber ntv.de zurückhaltend auf die Ergebnisse. Sie betonen, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um die Übertragungshypothese zu bestätigen. Sollte sich die Übertragbarkeit bestätigen, könnte dies das Verständnis der Krankheitsmechanismen revolutionieren und die Entwicklung neuer Therapieansätze vorantreiben. Die Studie hat auch Implikationen für die medizinische Praxis. Sie unterstreicht die Bedeutung von Sicherheitsprotokollen, um eine mögliche Übertragung von Krankheiten durch medizinische Verfahren zu verhindern. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass kein Risiko für eine Übertragung von Alzheimer im alltäglichen Umgang mit Betroffenen oder bei der medizinischen Versorgung besteht.

Wie geht es weiter?

Die Forschungsergebnisse könnten dazu beitragen, die Rolle von Amyloid-beta-Proteinen bei Alzheimer zu klären. Diese Proteine bilden im Gehirn Ablagerungen, die als Hauptursache der Krankheit vermutet werden. Die Studie könnte somit die Hypothese stärken, dass fehlgefaltete Proteine eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Krankheit spielen.

Zusammenfassend bietet die Studie wichtige Ansätze für die Alzheimer-Forschung, auch wenn die Ergebnisse noch weiterer Bestätigung bedürfen. Sie eröffnet neue Perspektiven auf die Krankheitsentstehung und könnte langfristig zu besseren Behandlungsmöglichkeiten führen.

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