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Fleisch futtern gesünder als Verzicht? Neue Studie mit überraschendem Ergebnis

Seit Jahren wird davor gewarnt, rotes Fleisch zu essen. Die Begründung von wissenschaftlichen Studien: Es sei ungesund. Ein internationales Forscher-Team hat die bisherigen Ergebnisse nun in Frage gestellt. In einer neuen Studie sprechen die Experten eine überraschende Empfehlung aus.

Ein Koch schneidet Fleisch in Streifen Foto: Christian Bruna/EPA/dpa

Ein eindeutiges Ergebnis! In ihrer Sendung  Frag den Freistaat hat euch ANTENNE BAYERN-Moderatorin Kathie Kleff gefragt: Würdet ihr zweimal die Woche komplett auf Wurst und Fleisch verzichten? Und 81,6 Prozent von euch sagen „Ja. Nur 18,4 Prozent sagen: „Nein, ich lass mir nicht vorschreiben, was ich essen soll.

In diesem Rahmen dürfte eine neue Studie der  Dalhousie University in Halifax (Kanada) für neuen Diskussionsstoff sorgen. Das internationale Forscher-Team der Studie sagt: Der Verzehr von rotem Fleisch und verarbeiteten Fleischprodukten geht bei den meisten Menschen anscheinend nicht mit großen gesundheitlichen Risiken einher. 

Wie kommen die Forscher zu ihrem Ergebnis?

Die gängige Einschätzung basierend auf zahlreiche Studien ist, dass Rind- und Schweinefleisch vom Speiseplan gestrichen werden sollten, vor allem in Form von Wurst oder Salami. Im Jahr 2015 wurde rotes Fleisch von der International Agency for Research on Cancer als  „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.

Das Forscher-Team der Dalhousie University stellte die bisherigen Erkenntnisse nun in Frage und ging den Vorwürfen auf den Grund. Studien-Leiter Bradley Johnston erklärte, dass alle bisherigen Untersuchungen nur einen schwachen Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Krankheiten, wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen finden konnten.

„Die Empfehlungen beruhen in erster Linie auf Beobachtungsstudien, bei denen ein hohes Risiko für Störfaktoren besteht“, betont Johnston.  Belastbare Aussagen über einen kausalen Zusammenhang seien daher schwierig.

Studie: Fleisch wichtig für Wohlbefinden

Und die Forscher gehen noch einen Schritt weiter: Sie haben in ihrer Untersuchung auch das Wohlbefinden berücksichtigt, das viele Menschen mit dem Essen von Fleisch empfinden. Johnston empfiehlt, dass gesunde Menschen weiterhin so viel Fleisch und Fleischprodukte essen sollten wie bisher. Denn das gute Gefühl beim Fleischkonsum werde als wichtiger Einflussfaktor unterschätzt. Für viele Menschen stelle der Verzehr von rotem Fleisch einen solchen Genuss dar, dass ein Verzicht bedenklicher für die Gesundheit sei, als der eigentliche Konsum, so Johnston.

Das geben die Forscher zu bedenken

Das Forscher-Team betont allerdings auch, dass in ihrer Empfehlung nicht berücksichtigt wird, dass der Verzicht auf Fleisch aus anderen Gründen sinnvoll sein kann. Dazu gehören zum Beispiel das Tierwohl oder die Auswirkungen der Tierhaltung auf Umwelt und Klima.

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