Gentherapie: Neue Hoffnung für Menschen mit angeborener Gehörlosigkeit

Stellt euch vor, ihr könntet nicht hören, weil in eurem Körper ein winziges Teilchen nicht richtig arbeitet. Genau das passiert bei manchen Kindern, die mit einer besonderen Form von Gehörlosigkeit geboren werden. Aber es gibt gute Nachrichten: Ärzte und Forscher haben jetzt einen Weg gefunden, wie sie diese Kinder heilen können. Das Zauberwort heißt Gentherapie.

In den USA und in China haben Ärzte schon ein paar Kinder behandelt, die von Geburt an nicht hören konnten. Sie haben eine spezielle Gentherapie benutzt. Eine Expertin aus Deutschland, Prof. Ellen Reisinger von der Uniklinik Tübingen, hat dabei geholfen. Sie ist sehr fachkundig und hat schon bei Mäusen gezeigt, dass die Therapie funktioniert.

Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Wie geht das überhaupt? 

• Die Ärzte nehmen winzige Helfer, die aussehen wie Viren, aber keine Krankheiten verursachen. 
• Diese Helfer bringen das richtige Teilchen, das Gen, in die Ohrenzellen der Kinder. 
• Bei den Kindern, die behandelt wurden, funktioniert anschließend das Hören besser.

Aber es gibt viele verschiedene Gründe, warum Menschen gehörlos sein können. Nicht bei allen kann diese Therapie helfen. Manchmal sind die Gene schon wichtig, wenn das Baby noch im Bauch der Mutter ist. Wenn das Kind dann geboren wird und man merkt, dass es gehörlos ist, ist es für die Gentherapie zu spät. 

Trotzdem ist das ein großer Schritt nach vorne. Forscher in Hannover arbeiten auch an solchen Therapien. Sie haben ein Projekt namens „iHEAR“ und bekommen Geld von der Europäischen Union, um ihre Ideen zu testen. Sie wollen auch die Gene in die Ohrenzellen bringen, damit die Zellen wieder richtig arbeiten. Vielleicht können sie sogar helfen, dass Menschen im Alter nicht schwerhörig werden.

Das ist alles noch ganz neu und muss noch viel erforscht werden. Aber es ist ein Lichtblick, dass in der Zukunft vielleicht viele Menschen, die gehörlos sind, geheilt werden können.