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Kind nach Schwimmen ertrunken? Welche Symptome Eltern warnen sollten

Das Kind tobt im Wasser, rutscht die Wasserrutsche herunter oder spielt mit den Wellen - soweit kein ungewöhnliches Bild. Doch ein paar Tage später schwebt es in Lebensgefahr. Viele Eltern wissen nicht, um was es sich beim „sekundären Ertrinken“ handelt und erkennen folgende Symptome nicht.

Schwimmbad Gesundheit Fabian Sommer/dpa/Symbolbild

Auch wenn nach dem Baden alles normal aussieht, kann zu viel eingeatmetes Wasser nach 24 Stunden zum Tod führen. Ärzte bezeichnen das als sekundäres Ertrinken. Dabei hat Wasser, das in die Lunge gelangt ist, Entzündungsreaktionen oder Ödeme zur Folge, die den Gasaustausch behindern. Der darauf folgende Sauerstoffmangel kann ohne Behandlung zum Tod führen. Das Kind muss also nicht zwangsläufig nur beinahe ertrunken sein, es reicht schon, wenn es zu viel Wasser eingeatmet hat.

Ein Schnapsglas reicht aus

Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) stellt klar, dass bereits zwei Milliliter eingeatmetes Wasser pro Kilogramm Körpergewicht bedenklich sind. Ein normalgewichtiger 5-jähriger Junge dürfte demnach nicht mehr als 37 Milliliter Wasser einatmen. Das entspricht gerade mal einem kleinen Schnapsglas.

Diese Symptome sollten Eltern beachten

Sollte das Kind nach dem Badevergnügen und einer Zeit ohne Beschwerden, anfangen zu husten oder ungewöhnlich zu atmen, solltet ihr aufpassen. Auch Teilnahmslosigkeit oder ein verändertes Verhalten sind Symptome, dass das Kind zu viel Wasser in der Lunge hat. Wenn die Lippen dann auch nach einigen Stunden noch blau verfärbt sind, solltet ihr mit eurem Kind auf jeden Fall in eine kinderärztliche Notaufnahme fahren.

Seichtes Wasser genügt

Für das Ertrinken muss das Wasser nicht tief sein, da auch schon seichtes Gewässer bei Kleinkindern leicht in die Lunge gelangen kann. Es muss auch nicht zwangsläufig direkt Wasser in die Lunge kommen. Durch den überproportionalen Kopf fallen Kinder gerne Kopf voran ins Wasser. Durch den Schock schließen sich die Stimmritzen im Rachenraum und machen das Atmen unmöglich. Ärzte nennen dies auch „trockenes Ertrinken“.

85 Prozent der Ertrinkungsfälle vermeidbar

Circa 85 Prozent der Ertrinkungsfälle sind vermeidbar, meinen Experten. Eltern sollten sowohl sich, als auch ihre Kinder ausreichend über die Gefahren im Wasser informieren, um im Ernstfall Anzeichen erkennen und rechtzeitig reagieren zu können. Zudem sollten die Kinder nie unbeobachtet an Wasserquellen spielen und toben. Frühzeitige Schwimmkurse können das Ertrinkungsrisiko ebenfalls senken.

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