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So schnell könnt ihr euch erneut mit Corona anstecken

Wer bereits mit dem Coronavirus infiziert war, kann sich auch ein zweites Mal anstecken, wie eine aktuelle Studie aus Dänemark berichtet. Hier lest ihr alles Wichtige.

Corona-Test Stäbchen Gesundheit Foto: Hauke-Christian Dittrich / dpa

Von Covid-19 gene­sen – und trotz­dem noch einmal infi­ziert? Eine pauschale Antwort, wie schnell man sich erneut anste­cken kann, lässt sich nicht geben.

Erneute Infektion ist möglich

Wer eine Infek­tion mit SARS-CoV-2 durch­ge­macht hat, könne sich nach drei Mona­ten bis fünf Jahren wieder anste­cken – zu dem Ergeb­nis kam eine US-ameri­ka­ni­schen Studie im Okto­ber 2021. Das ist im Vergleich zu ande­ren Coro­na­vi­ren rela­tiv schnell. Und mit der noch anste­cken­de­ren Omikron Vari­a­nte könnte sich der Zeit­raum bis zur zwei­ten Infek­tion sogar deut­lich verkür­zen. Das gilt beson­ders für unge­impfte Gene­sene. In einer aktu­el­len Studie aus Däne­mark konnte nach­ge­wie­sen werden, dass sich Unge­impfte bereits nach 20 bis 60 Tagen nach einer Omikron-Infek­tion erneut mit der Muta­tion anste­cken können. Wenn auch nur in selte­nen Fällen.

Warum können sich manche Menschen reinfizieren?

Das liegt haupt­säch­lich daran, dass die Anti­kör­per­spie­gel im Blut nach einer gewis­sen Zeit nach­las­sen. So wird eine erneute Infek­tion wahr­schein­li­cher. Forschende ziehen daraus den Schluss, dass eine Herde­n­im­mu­ni­tät unmög­lich sei und auch lang­fris­tig Maßnah­men zum Schutz vor dem Coro­na­vi­rus nötig seien. Chri­s­toph Spin­ner, Pande­mie­be­auf­trag­ter der Tech­ni­schen Univer­si­tät München, erklärte, dass laut aktu­el­len Daten „der Schutz durch eine allei­nige Impfung ab 12 bis 24 Wochen, insbe­son­dere vor Infek­ti­o­nen, rele­vant abnimmt, während der Schutz bei Geimpft-Gene­se­nen deut­lich länger anzu­hal­ten scheint“. Er erklärte, dass eine Kombi­na­tion aus Gene­sung und Impfung einen länge­ren Schutz vor einer Infek­tion biete als ausschließ­lich eine Boos­ter-Impfung. Wie viel länger das sein kann, beant­wor­tet der Experte nicht.

Immunität gegen Corona-Infektion nimmt mit der Zeit ab

Vor einer Rein­fek­tion mit dem Coro­na­vi­rus schüt­zen zuerst die Anti­kör­per, die das Immun­sys­tem des Körpers bei einer Infek­tion oder durch die Impfung bildet. Die Menge an Anti­kör­pern nehmen mit der Zeit ab.  Nach einer Infek­tion oder Impfung bildet der Körper auch soge­nannte T- und B-Zellen gegen den Erre­ger. Diese blei­ben zum Teil ein Leben lang erhal­ten.

Wachsende Grundimmunität

Zudem ist laut einer Studie aus den USA die Wahr­schein­lich­keit für Unge­impfte, sich erneut zu infi­zie­ren, mehr als doppelt so hoch wie für Gene­sene, die zusätz­lich voll­stän­dig geimpft sind. Zwar war zum Zeit­punkt, als die Daten für die Studie erho­ben wurden, die Omikron-Vari­a­nte noch nicht vorhan­den, aller­dings kommt eine aktu­el­lere Studie aus Öster­reich zu ähnli­chen Ergeb­nis­sen. Auch wenn Unge­impfte eine Omikron-Infek­tion über­stan­den haben, hat der Körper im Vergleich zu geimpf­ten Gene­se­nen weni­ger neutra­li­sie­rende Anti­kör­per gebil­det. Somit ist der Schutz vor einer erneu­ten Infek­tion gerin­ger und eine Impfung deshalb auch für Gene­sene sinn­voll.

Immunsystem reagiert verschieden

Wie gut das Immun­sys­tem eines einzel­nen Menschen vor einer erneu­ten Infek­tion schüt­zen kann, ist von der Stärke der soge­nann­ten Immu­n­ant­wort abhän­gig. Wie viele Anti­kör­per und T-Zellen ein Mensch nach einer Infek­tion gebil­det hat, hängt laut Chris­tine Falk, Profes­so­rin für Trans­plan­ta­ti­ons­im­mu­no­lo­gie an der Medi­zi­ni­schen Hoch­schule Hanno­ver, von der Virus­va­ri­a­nte, der Virus­menge und dem Verlauf ab:

Leichte Verläufe haben oft auch eine geringere Immunantwort zur Folge.

Christine Falk

Das konnte man beispiels­weise bei der Omikron-Vari­a­nte beob­ach­ten. Viele Menschen hatten einen leich­teren Verlauf, haben somit weni­ger Anti­kör­per gebil­det. Dadurch war eine Rein­fek­tion viel wahr­schein­li­cher als bei der Delta-Vari­a­nte. Ebenso schütze die Infek­tion mit einer frühe­ren Vari­a­nte weni­ger vor einer Infek­tion mit Omikron. Laut einer Studie aus Qatar nämlich nur noch zu 56 Prozent. Andere Froschende gehen sogar von einem noch gerin­ge­ren Schutz aus. Auch die Immu­n­ant­wort auf eine Impfung kann unter­schied­lich stark ausfal­len. Eine Garan­tie, wie lange eine Corona-Infek­tion vor einer erneu­ten Anste­ckung schützt, kann es also nicht geben.

Hier könnt ihr die zitier­ten Studien nach­le­sen:

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