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So ungesund ist es, beim Essen zu trinken

Während einer Mahlzeit zu trinken, soll angeblich nicht gut für die Verdauung sein. Was ist dran an dieser Regel? Wir haben das Wichtigste für euch zusammengefasst.

Frau trinkt aus einem Wasserglas Gesundheit Foto: engin akyurt / unsplash

Am Essens­tisch etwas trin­ken – ja oder nein? Diese Frage beschäf­tigt vor allem Eltern klei­ner Kinder. Denn oft haben sie von ihren eige­nen Eltern gelernt: Getrun­ken wird erst nach dem Essen. Die Befürch­tung dahin­ter: Die Flüs­sig­keit verdünnt die Magen­säure, die Verdau­ung funk­tio­niert nicht mehr so gut.

Stimmt das?

Ein Funken Wahrheit ist da durchaus dran.

Prof. Johannes Georg Wechsler

Dies sagt der Inter­nist aus München. Während einer Mahl­zeit voll­stän­dig aufs Trin­ken zu verzich­ten, hält er aber nicht für ratsam.

Die Magensäure wird verdünnt

Aber der Reihe nach: Der mensch­li­che Orga­nis­mus produ­ziert pro Tag bis zu vier Liter Magen­saft. Diese Salz­säure zersetzt die Nahrung in ihre Einzel­teile, die der Körper dann weiter­ver­a­r­bei­tet. Mit der Nahrung nehmen wir auch Keime auf. Zwar wird ein Teil von ihnen durch den Spei­chel abge­tö­tet. Für die Keime, die es dennoch in den Magen schaf­fen, ist dort in aller Regel Ends­ta­tion: Sie über­le­ben den Kontakt mit der Magen­säure nicht.

Sollte man auf das Trinken verzichten?

Ganz aufs Trin­ken verzich­ten – das muss aber nicht sein, sagt Rita Rausch von der Verbrau­cher­zen­trale Rhein­land-Pfalz.

Ein Glas Wasser beim Essen schadet nicht – im Gegenteil.

Rita Rausch

Laut der Ernäh­rungs­be­ra­te­rin rutscht dadurch der Spei­se­brei, der im Mund mit Spei­chel versetzt wurde, besser in Rich­tung von Magen und Darm.

Wie macht man das mit Kindern?

Die Ernäh­rungs­be­ra­te­rin Rita Rausch kann aber dennoch nach­voll­zie­hen, warum in manchen Fami­lien die Regel gilt, dass erst nach der Mahl­zeit getrun­ken wird.

Das ist häufig dann angesagt, wenn Kinder nicht so viel Spaß am Essen haben.

Rita Rausch

Eltern seien wohl in Sorge, dass das Getränk ihren Nach­wuchs von der Nahrung ablenke – mit der Folge, dass das Kind wenig isst und somit nicht ausrei­chend mit Nähr­stof­fen versorgt wird. „Für solche Fälle bietet sich ein Kompro­miss an“, so Rausch. Trin­ken beim Essen ist dann für die Klei­nen erlaubt. Aber: Nur ein Glas, dessen Inhalt das Kind gut über die Mahl­zeit verteilt zu sich nimmt.

Was sollte man trinken?

Wenn ein Getränk am Tisch erlaubt ist – welches am besten? „Was­ser“, sagt Johan­nes Georg Wechs­ler, „um das Essen auch wirk­lich zu schme­cken.“ Dabei spiele es keine Rolle, ob es sich um stil­les oder spru­deln­des Wasser oder um Leitungs­was­ser handele. Zwar trin­ken viele Erwach­sene beim Essen auch Wein oder Bier – „aber letzt­end­lich stört das den Geschmack des Essens.“ Und oben­drein ist Alko­hol eine Kalo­ri­en­bombe. Das gilt auch für Limo­na­den, Cola oder Frucht­säfte, so Ernäh­rungs­be­ra­te­rin Rita Rausch. Wer einem Glas Wasser beim Essen nichts abge­win­nen könne, für den sei womög­lich unge­süß­ter Früch­te­tee eine Alter­na­tive.

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