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Equal Pay Day: In diesen Jobs verdienen Frauen deutlich weniger als Männer

Noch immer verdienen Frauen in Deutschland 21 Prozent weniger als Männer. Traurige Botschaft zum Equal Pay Day! Denn damit ist der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern so groß wie im Vorjahr. Und es gibt Jobs, in denen das Gefälle noch größer ist.

Flyer mit der Aufschrift: "Equal Pay Day" Foto: Axel Heimken/dpa

Trotz gleicher Arbeit verdienen Frauen oft weniger als Männer. Für diesen Missstand steht jedes Jahr der  Equal Pay Day. Dieses Jahr fällt er auf den 18. März. Symbolisch steht er für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit Jahresbeginn bezahlt werden.

In Deutschland lag der Verdienstunterschied zwischen Frauen Männern im vergangenen Jahr bei 21 Prozent. Damit ist Deutschland im europaweiten Vergleich Platz drei des Negativ-Rankings hinter Estland und Tschechien. Mit 24 Prozent Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen liegt Bayern sogar über dem Bundesdurchschnitt.

In diesen Berufen verdienen Frauen besonders wenig

In folgender Auflistung findet ihr die Jobs, in denen die Gehaltslücken zwischen Männern und Frauen am größten sind.

Berufssparte Frauen verdienen ___
weniger als Männer
Jobbeispiele
Arzt- und Zahnarztpraxen 55 %
  • Arzthelferin
  • Sekretärin
  • Ärztin
Personenbeförderung in der Luftfahrt 51 %
  • Stewardess
  • Ticketkontrolleurin
  • Pilotin
Gesundheitswesen 33 %
  • Hebamme
  • Krankenpflegerin
  • Rettungsassistentin
Krankenhäuser 33 %
  • Pflegeassistentin
  • anästhesitechnische Assistentin

Diese Zahlen gelten bei ähnlicher Wochenarbeitszeit. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Als Referenzwert gilt immer das erste Quartal 2018. 

Es gibt nur wenige Gegenbeispiele: Im Hoch- und Tiefbau verdienen Frauen sieben beziehungsweise elf Prozent mehr als Männer. 

Reale Unterschiede sind niedriger

Die großen Unterschiede bedeuten in den Augen von Kritikern aber nicht, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt grundsätzlich benachteiligt werden. Als Argumente führen sie an, dass Frauen häufig weniger Erfahrung in bestimmten Berufen haben, schlechter ausgebildet sind oder aufgrund mütterlicher Pflichten zum Beispiel nur Teilzeit arbeiten.

Der Verdienstunterschied von 21 Prozent zwischen Männern und Frauen beruht auf verschiedenen Gründen. Folgende Faktoren haben auch Einfluss auf die Bezahlung von Frauen:

  • Bildung und Berufserfahrung
  • Beschäftigungsumfang
  • Beruf und Branche 
  • Führungs- und Qualifikationsanspruch

Ohne diese Faktoren liegt der Verdienstunterschied tatsächlich nur noch bei sechs Prozent. Dieser Wert gibt wahrscheinlich an, wie stark Frauen im Beruf benachteiligt werden, nur weil sie Frauen und keine Männer sind.

Gleiche Bezahlung für Parteien offenbar uninteressant

Bemühungen von der Politik das zu ändern, gab es bisher wenig. Eine gemeinsame Gehaltsuntergrenze wurde 2015 mit dem Mindestlohn festgelegt. Aktuell liegt der bei 9,19 Euro pro Stunde. Außerdem wurde im selben Jahr eine Frauenquote eingeführt mit 30 Prozent in Aufsichtsräten der DAX-Konzerne. Auch dieses Gesetz hatte viele Lücken und nimmt sich dem eigentlichen Problem nicht an.

Im aktuellen Koalitionsvertrag der CDU, CSU und SPD findet sich ein Satz zur gleichen Bezahlung von Männern und Frauen: „Strukturelle Ungleichgewichte von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, die zur Entgeltlücke wesentlich beitragen, wollen wir gezielt abbauen.“ In dieser Legislaturperiode gab es dazu aber auch keine Maßnahmen.

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