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Lehrermangel in Deutschland: Quer- und Seiteneinstieg als Chance für neue Lehrkräfte

Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, Lehrer oder Lehrerin zu werden, obwohl ihr nicht auf Lehramt studiert habt? In Deutschland ist das tatsächlich möglich!

Lehrer als Quereinsteiger Job & Berufsleben Foto: adobe stock / Drazen

Aufgrund des Lehrermangels in fast allen Bundesländern sind Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sowie Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger gefragt. Wir erklären euch, wie ihr euch für diesen spannenden Berufsweg qualifizieren könnt und für wen er geeignet ist.

Was ist der Unterschied zwischen Quer- und Seiteneinstieg?

Quereinsteiger haben in der Regel ein Fach studiert, das für das Lehramt relevant ist, aber nicht das Lehramtsstudium selbst absolviert. Sie müssen einen Vorbereitungsdienst, das sogenannte Referendariat, durchlaufen, um die volle Lehrbefähigung zu erlangen. Seiteneinsteiger hingegen können oft direkt in den Unterricht einsteigen und erhalten eine berufsbegleitende Einstiegsqualifizierung.

Welche Voraussetzungen sind nötig?

Um als Quer- oder Seiteneinsteiger zu arbeiten, solltet ihr meist einen Master of Science oder Master of Arts vorweisen können. In einigen Fällen, wie in Nordrhein-Westfalen, wird auch ein Diplom-Abschluss akzeptiert. Wichtig ist aber nicht nur der formale Abschluss: Ihr müsst auch pädagogisch und psychologisch geschickt sein, um Kindern und Jugendlichen Wissen vermitteln zu können.

Ist ein Quereinstieg in allen Schulformen möglich?

Das variiert von Bundesland zu Bundesland. Besonders Grundschulen und teilweise Berufsschulen suchen aktuell nach Quereinsteigern. 

Die Dauer des Quer- oder Seiteneinstiegs ist ebenfalls bundeslandspezifisch. Während die Einstiegsqualifizierung für Seiteneinsteiger oft nur wenige Wochen umfasst, kann das Referendariat zwischen einem und zwei Jahren dauern. 

Wie sieht es mit den Verdienstmöglichkeiten aus?

Nach erfolgreichem Abschluss des Referendariats verdient ihr als Quereinsteiger genauso viel wie ausgebildete Lehrkräfte. Seiteneinsteiger verdienen anfangs oft weniger, da sie keine volle Lehrbefähigung besitzen und häufig als Vertretungslehrkräfte eingesetzt werden.

Wie häufig werden Quer- und Seiteneinsteiger eingestellt?

Laut Statistik der Kultusministerkonferenz wurde 2022 jede zehnte Lehrerstelle mit einem Seiteneinsteiger besetzt. Die Quote lag deutschlandweit bei 9,4 Prozent für Seiteneinsteiger und 4,5 Prozent für Quereinsteiger. Doch Achtung: Experten warnen davor, dass der Quer- und Seiteneinstieg nicht zu einer Abnahme der Professionalität im Lehrberuf führen darf.

Kann man ohne Studium Lehrer werden?

In vielen Bundesländern ist der Einstieg in den Lehrerberuf auch ohne spezifisches Lehramtsstudium möglich. Ihr müsst jedoch bestimmte Qualifikationen mitbringen. Die Chancen stehen besonders gut, wenn ihr in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)-Fächern oder in Fächern wie Musik ausgebildet seid und flexibel bezüglich des Einsatzortes und der Schulform seid.

Ihr seht, der Lehrermangel bietet auch Chancen für diejenigen unter euch, die sich beruflich neu orientieren möchten. Vielleicht ist es ja der richtige Weg, um in eine erfüllende und wichtige berufliche Zukunft zu starten.

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