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Notlüge: In welchen Situationen wir flunkern dürfen

Obwohl wir alle wissen, dass man nicht lügen sollte, sind wir uns wahrscheinlich alle sicher, dass eine kleine Notlüge manchmal nicht schaden kann. Doch in welchen Situationen dürfen wir flunkern?

Kind mit Pinocchionase Lifestyle Foto: olly/Adobe Stock

Manche Lügen sind in unserem Leben mittlerweile so gefestigt, dass wir sie gar nicht bemerken. Doch eigentlich hätte uns Pinocchio schon im jungen Alter den negativen Hintergrund des Lügens vermitteln. Warum ist es dann in manchen Situationen angebracht - und in welchen?

In diesen Situationen ist flunkern angemessen

Ehrlichkeit ist zwar eine wichtige Tugend in unserer Gesellschaft, doch ohne kleine Notlügen im Alltag würde das Zusammenleben nicht so gut funktionieren. Zum Beispiel in diesen Situationen:

  • Häufig lügen Menschen aus Höflichkeit, um den anderen nicht vor den Kopf zu stoßen. Hat beispielsweise jemand für euch gekocht und es schmeckt euch nicht, werden ihr euch dennoch für das gute Essen bedanken. Außerdem vermeidet ihr damit, euer Gegenüber zu verletzen, falls viel Mühe in die Zubereitung des Essens gesteckt wurde. Würdet ihr ehrlich sagen, dass euch das Essen nicht schmeckt, könnte man euch schlimmstenfalls sogar Undankbarkeit vorwerfen.
  • Notlügen sind auch dann gesellschaftlich akzeptiert, wenn es darum geht, Enttäuschungen zu vermeiden. Freut sich beispielsweise ein Freund darauf, euch seine neue Wohnungseinrichtung zu zeigen, solltet ihr dementsprechend positiv reagieren, auch wenn ihr diese gar nicht so schön findet. Wenn wir Menschen nicht verletzen wollen, ist es deshalb auch total okay, mal nicht die ganze Wahrheit zu sagen.

Im Grunde geht es bei Notlügen also darum, die Harmonie in zwischenmenschlichen Beziehungen aufrechtzuerhalten und Konflikte möglichst zu vermeiden.

Höflichkeit ist keine Lüge...oder doch?

Wünscht uns das Verkaufspersonal beim Einkaufen einen schönen Tag, reagieren wir meist mit „Danke, ebenfalls!“. Doch meinen wir das auch so oder tätigen wir die Aussage nüchtern und neutral? Ist das schon eine Lüge? Um nicht unfreundlich zu wirken, ist es in beispielsweise solchen Situation wohl die beste Entscheidung, zur Notlüge zu greifen, statt die Wahrheit zu sagen. Denn wie würde es wirken, würden wir beim Aufeinandertreffen mit den Kollegen nach dem Urlaub auf ein „Schön, Sie zu sehen!“ wahrheitsgemäß antworten, dass wir aktuell eigentlich viel lieber wieder im warmen Urlaubsziel wären. Manche Situationen bieten uns einfach keinen anderen Ausweg, als zu flunkern.

Unangenehme Situationen vermeiden

Trefft ihr auf nur wenig bekannte Menschen, dann kommt es oftmals zum Smalltalk. Meist beginnt das Gespräch mit einer Frage nach dem Wohlbefinden und wir antworten dann mit „Danke, mir geht’s gut!“. Dass dies nicht immer der Wahrheit entsprechen kann, ist logisch. Doch oftmals möchten wir mit dieser Antwort unangenehmen Fragen ausgehen und nicht auf eine tiefere Ebene kommen.

Immer selber entscheiden

Natürlich solltet ihr immer für euch selber entscheiden, ob ihr in bestimmten Situationen lügen wollt oder nicht. Solange es kein ungesundes Ausmaß erreicht, sind Lügen im Alltag gar nicht so verwerflich. Die Hauptsache bleibt dabei, dass ihr eurem Gegenüber vertrauen könnt.

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