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Sitzheizung im "Abo" - BMW mit neuem Geschäftsmodell

Der Autobauer BMW hat vor Kurzem ein neues Abo-Modell für Zusatzleistungen im fahrbaren Untersatz eingeführt und will damit zum Vorreiter werden. Doch manchen Kunden stößt das Modell sauer auf. Alle Hintergründe dazu erfahrt ihr hier.

Das Logo von BMW. Verkehr Foto: Sina Schuldt/dpa

Der Münchener Autohersteller BMW bietet seit Kurzem im großen Umfang sogenannte "functions on demand" für Hardware-Komponenten an. Dahinter verbirgt sich eine Art Abo-Modell für Zusatzausstattungen, etwa Sitzheizung oder automatischer Abstandshalter. 

Das Konzept

Das Angebot von BMW ist so ausgelegt, dass Sonderausstattungen wie die Sitzheizung neuerdings auch nur temporär, also beispielsweise für einige Monate, dazu gebucht und genutzt werden können. In diesem Fall ist eine Sitzheizung im Auto verbaut, sie muss aber noch vom Autobauer aktiviert werden. Bis zur Aktivierung kostet sie grundsätzlich nichts extra.  

Wer sich als Kunde dann entscheidet, doch diese Extraausstattung zu nutzen, bezahlt eine monatliche oder jährliche Gebühr. So kostet ein Jahr Sitzheizung etwa 175 Euro.

Wir gehen hier in Vorleistung und hoffen, dass die Kunden in dieser Flexibilität einen Mehrwert sehen.

BMW Sprecher gegenüber ANTENNE BAYERN

Außerdem könne man die Sitzheizung natürlich von vornherein als Extra kaufen. Dann bleibe sie uneingeschränkt verfügbar, ohne das weitere Kosten entstünden. 

Einschränkungen

Allerdings kann man die "functions on demand" nur nutzen, wenn das Auto eine höhere Grundausstattung besitzt. Gerade kleine Fahrzeuge müssten ein gewisses Ausstattungsniveau haben, um das neue Abo-Modell nutzen zu können, so der Konzernsprecher. Die Rede war hierbei von ein bis zwei Paketen, die beim Autokauf mit abgeschlossen werden müssten.  Im Gegensatz zu klassischen Abos würde sich das neue Angebot von BMW nicht automatisch verlängern.

Derzeit bietet BMW das Abomodell in seinem deutschen Conntected Drive Store an. Insgesamt bis zu 13 Dienste können flexibel dazu und wieder abgebucht werden, darunter Fernlichtassistent, Sitzheizung oder automatischer Abstandshalter. 

Kritik

Es regt sich Widerstand gegen diese neue Verkaufstaktik aus Bayern. Einige Medien vergleichen die Strategie von BMW mit den Mikrotransaktionen bei Videospielen. In der Gaming-Branche sei eine optionale Ausrüstung etwa für Spielfiguren gang und gäbe. 

In sozialen Medien sind außerdem Kommentare zu lesen, dass man das Sitzheizungs-Abo nicht kaufen sollte. Denn für die eingebaute Hardware habe man schon bezahlt. Wie zuvor beschrieben, ist dies allerdings nicht gänzlich korrekt. 

"Hacker" kündigen Widerstand an

Die Firma Bimmer mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat angekündigt, verbaute Hardware möglicherweise auch ohne Abo freizuschalten. Solange BMW es ermögliche, die Sitzheizung zu aktivieren, könne man dies in Betracht ziehen, sagte ein Mitarbeiter der Firma in einem Interview.

Bimmer ist eine von vielen Auto-Codier-Unternehmen, die Software-Nachrüstungen anbieten. Solche Firmen gibt es nahezu für jede Automarke.

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