SPD-Politikerin Carmen Wegge fordert Einführung von Drogenkonsumräumen in Bayern – Gesundheitsministerin Gerlach lehnt ab
Die bayerische SPD-Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge setzt sich für die Einführung von Drogenkonsumräumen in Bayern ein. Diese sollen Infektionen wie HIV vorbeugen und Leben retten. Gesundheitsministerin Judith Gerlach lehnt die Forderung ab. Alle Hintergründe zur Debatte lest ihr hier.


Die Einführung von Drogenkonsumräumen sorgt in Bayern für eine kontroverse Debatte. Während die SPD-Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge aus Starnberg diese fordert, lehnt Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach die Idee entschieden ab.
Carmen Wegge: „Drogenkonsumräume retten Leben“
In einem Schreiben an Gesundheitsministerin Gerlach betont Wegge die Vorteile von Drogenkonsumräumen. Diese Einrichtungen könnten dazu beitragen, das Risiko von Infektionen wie HIV durch die Bereitstellung steriler Spritzen zu senken. Zudem könnten geschulte Fachkräfte vor Ort Überdosierungen verhindern und Betroffene an weiterführende Hilfsangebote vermitteln. Wegge verweist auf internationale Erfahrungen und Empfehlungen von Organisationen wie der WHO, die die positiven Effekte solcher Räume belegen.
Laut Wegge sei die Zahl der Drogentoten in Bayern alarmierend. Im Jahr 2023 starben 259 Menschen im Freistaat an den Folgen ihres Drogenkonsums – ein trauriger Höchststand. Sie fordert die Staatsregierung auf, eine gesetzliche Grundlage für Drogenkonsumräume zu schaffen, um Leben zu retten und die Gesundheitsversorgung für Drogenabhängige zu verbessern.
Ministerin Gerlach: „Drogenkonsumräume gefährden die Rechtsgleichheit“
Gesundheitsministerin Judith Gerlach lehnt die Einführung von Drogenkonsumräumen ab. Sie argumentiert, dass der Staat damit den Konsum illegaler Substanzen tolerieren würde, obwohl deren Besitz und Erwerb strafbar sind. Dies würde die Rechtssicherheit und Rechtsgleichheit gefährden.
Gerlach betont, dass Bayern bereits umfassende Hilfsangebote für Drogenabhängige bereitstellt. Dazu zählen Substitutionsprogramme, Spritzentauschprogramme, Beratungen zum sicheren Konsum („Safer Use“), Notfallschulungen mit Naloxon sowie Streetwork-Angebote. Jährlich investiert der Freistaat 8,5 Millionen Euro in die Suchtprävention.
Kontroverse bleibt bestehen
Die Diskussion um Drogenkonsumräume in Bayern bleibt kontrovers. Während Befürworter wie Carmen Wegge auf die positiven Effekte für die Gesundheit und Prävention verweisen, sieht die Staatsregierung darin keinen notwendigen Schritt.