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Der neue Albaufstieg kann kommen - Beginn der Arbeiten 2027

Der Albaufstieg auf der A8 bekommt eine komplette Erneuerung. Mit der Baufreigabe des Bundes startet eines der wichtigsten Straßenbauprojekte im Südwesten.

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Albaufstieg der A8 Bernd Weißbrod/dpa

Berlin/Stuttgart (dpa) - Wer täglich über die Autobahn 8 pendelt, darf sich freuen: Der Albaufstieg wird durch eine moderne, kürzere und flachere Trasse ersetzt. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat Baufreigabe für viele Neubauprojekte bei Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland erteilt - darunter ist auch der Albauf- und Abstieg der Autobahn 8 im Landkreis Göppingen. «Endlich ist klar: Der Albaufstieg wird gebaut», sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in Stuttgart. 

Die berüchtigte Engstelle an der A8 sorgt seit Jahren für Staus und Ärger. Der Start der Hauptbauarbeiten ist für den Herbst 2027 geplant, wie die Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH des Bundes mitteilte.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat die Baufreigabe für eine Reihe von Projekten erteilt. Konkret geht es laut Bundesverkehrsministerium um 16 Bundesstraßen- und 7 Autobahn-Neubauprojekte in 12 Bundesländern - zum Beispiel um Lückenschlüsse oder Ortsumgehungen. Schnieder sagte in Berlin, an vielen Orten in Deutschland werde es bald heißen: «Endlich Baustelle.» 

Jetzt: Fahrbahnen teilen sich am Albaufstieg

Die Strecke auf der A8 zwischen Mühlhausen und Hohenstadt, der sogenannte Albaufstieg, ist eine Besonderheit. An der Anschlussstelle Mühlhausen teilen sich die Richtungsfahrbahnen zur Hochfläche der Schwäbischen Alb. Die getrennten, bis zu zwei Kilometer voneinander entfernten Trassen mit je zwei Fahrspuren überwinden auf rund zwölf Kilometern eine Höhendifferenz von 230 Metern. Diese Teilung der Richtungsfahrbahnen war laut der Niederlassung Südwest nötig, weil es beim Bau 1936 bis 1942 nicht möglich war, eine vierspurige Autobahn an nur einem Berghang entlangzuführen. 

Später: Fahrbahnen werden zusammengeführt

Der neue Albaufstieg wird laut der Niederlassung Südwest die bislang nach Fahrtrichtung getrennten Trassen der A8 zwischen Mühlhausen und Hohenstadt in einer neuen sechsstreifigen Autobahnstrecke zusammenführen. Die neue A8 solle dabei durch zwei Tunnel und zwei Brücken um 3,8 Kilometer kürzer und auch flacher werden als bisher – maximal 3,5 Prozent anstatt 6,3 Prozent Steigung oder Gefälle. 

Bereits seit März 2025 laufen demnach Bauvorbereitungen. Dazu gehörten die Planungen der Tunnel und Brücken sowie Vermessungsarbeiten. Auch benötigte Flächen werden schon angekauft beziehungsweise gepachtet. Ebenso finden auf der Albhochfläche derzeit archäologische Untersuchungen statt. 

Alte Fahrbahn Richtung Stuttgart wird Radweg

Ein Teil der alten Trasse wird zurückgebaut, also entsiegelt und begrünt. Die alte Aufstiegsstrecke wird mit Gegenverkehr als Landesstraße für den Verkehr und als Ausweichstrecke erhalten bleiben. Die alte Fahrbahn hinab in Richtung Stuttgart dagegen soll zum Landesradweg werden.

Mit dem Bau einer Trasse zwischen Mühlhausen und Hohenstadt wird laut Hermann der letzte Engpass der A8 beseitigt. «Das bringt eine deutlich kürzere, sicherere und dank weniger Staus auch für das Klima bessere Verkehrsführung. Für das Land ist der Albaufstieg das mit Abstand wichtigste Straßenbauprojekt der kommenden Jahre.»

© dpa-infocom, dpa:251202-930-370453/1