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Graffiti in Bayern: Über 8 Millionen Euro Schaden im letzten Jahr

Graffiti-Schmierereien verursachen in Bayern immer höhere Schäden. Im letzten Jahr waren es über 8 Millionen Euro bei 10.600 Fällen. Die Polizei ermittelt konsequent und setzt auf Experten, um Zusammenhänge zu erkennen. Alle Details dazu lest ihr hier.

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Graffiti-Entfernung bei der Bahn Bayern Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Graffiti-Schmierereien richten in Bayern immer größere Schäden an. Laut aktuellen Zahlen des Landeskriminalamts entstand im letzten Jahr ein Schaden von über 8 Millionen Euro. Die Zahl der registrierten Fälle stieg leicht auf 10.600 Fälle.

Graffiti als Sachbeschädigung

In den meisten Fällen werden Graffitis als Sachbeschädigungen eingestuft. Das bedeutet, dass durch die aufgebrachte Farbe fremdes Eigentum beschädigt wird. Die Reinigung oder Entsorgung verursacht dabei oft erhebliche Kosten.

Zusätzliche Straftaten möglich

Ist der Inhalt eines Graffitis strafbar, können weitere Straftaten hinzukommen. Dazu zählen beispielsweise Beleidigung, Volksverhetzung oder das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen

In solchen Fällen ermittelt die Polizei nicht nur wegen Sachbeschädigung, sondern auch wegen der weiteren Delikte. Die endgültige Entscheidung über die Strafe trifft ein Gericht.

Spezialisten bei der Polizei

Die Polizei in Bayern setzt auf speziell geschulte Ermittler, die sich mit Graffitis und sogenannten Tags auskennen. Diese Experten analysieren Schriftzüge und Begehungsweisen, um Zusammenhänge zu erkennen und Tatverdächtige zu identifizieren. Erkenntnisse aus diesen Ermittlungen werden konsequent an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.

Neben den strafrechtlichen Folgen kommen im Nachgang der Taten insbesondere Schadensersatzansprüche auf die Täter zu, die viele tausende Euro betragen können. Geschädigte können Schadenersatz bis zu 30 Jahre lang geltend machen. 

Viele Städte setzen mittlerweile auf Prävention und bieten zum Beispiel legale Graffiti-Zonen.

Tipps des Ministeriums

Aus Sicht des bayerischen Innenministeriums können sich Immobilienbesitzer selbst vor derartigen Sachbeschädigungen schützen: 

Als mögliche Maßnahmen werde hier eine gute Ausleuchtung in Verbindung mit Bewegungsmeldern oder auch Videoüberwachung, eine Begrünung der Fassaden, grobe, unebene Putzoberflächen oder von vorneherein farbenfrohe Wände empfohlen, um die Flächen für Sprayer uninteressant zu machen.

Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch die möglichst schnelle Beseitigung von Graffiti, um keine Galeriebereiche für Sprayer zu schaffen.